Der balearische Unternehmerverband CAEB weigert sich, die
Raucherpause der Angestellten in die Tarifverträge aufzunehmen.
Sollte es dabei bleiben, fehlt einer neuerdings gängigen Praxis die
rechtliche Grundlage: der Zigarette zwischendurch vor den Toren der
Arbeitsstätte. Seit dem 1. Januar ist das Rauchen in Spanien am
Arbeitsplatz nämlich verboten. Seitdem treffen sich die Raucher
hierzulande auf der Straße.
Die Arbeitgeber befürchten, dass etwa eine Regelung, die den
Rauchern eine fünfminütige Zigarettenpause pro Stunde zugestehen
würde, weitreichende Folgen haben könnte: Die Nichtraucher würden
eine Kompensation verlangen. „Die Raucherpause kann kein Gegenstand
der Tarifverhandlungen sein”, stellt Josep Oliver, balearischer
Unternehmer-Präsident, kategorisch klar.
Die Gewerkschaften da-gegen fordern das Recht auf die
Zigarettenpause: „Die Arbeitgeber müssen verstehen, dass Rauchen
eine Sucht ist, und es nicht einfach ist, damit aufzuhören”, sagt
Gewerkschafter Manuel Pelarda.
Auch an anderer Stelle sorgt das neue Anti-Tabak-Gesetz für
Wirbel: In Calvià versammelten sich rund 100 Einzelhändler aus
allen Teilen der Insel und protestierten gegen das Verbot,
Zigaretten zu verkaufen. Nur noch Tabakläden sind seit Jahresbeginn
verkaufsberechtigt. Viele Supermarkt-, Tankstellen- und
Kioskbesitzer fürchten jetzt um ihr Geschäft.
„Töten die Zigaretten aus den Tabakläden etwa nicht?”, fragt
José Tirado, einer der Protestler. Bisher machten die Händler in
den Touristenorten mit dem Tabakverkauf einen Großteil ihres
Umsatzes: Viele Urlauber deckten sich bei ihnen mit billigen
Zigaretten ein. „Die Tabakläden haben das große Los gezogen. Die
machen jetzt das ganze Geschäft”, sagt Tirado.
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