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Was Mallorca-Residenten über die Insel denken, wird meist nur im Falle von Prominenten publik. Auch dann sind Extrem-Positionen nicht selten. Beispiel Autobahn-Bau. Der Immobilien-Unternehmer Matthias Kühn etwa lobte den Ausbau der Infrastrukturen. Wenn die Autobahnen fertig seien, werden Alcúdia, Pollença und Artà für Immobilien-Interessenten „zunehmend attraktiv”.

Der Rockmusiker Peter Maffay kann dagegen dem Autobahnbau nichts abgewinnen. Der Ausbau sein ein „Synonym für eine völlig entgleiste Vision einiger weniger auf Mallorca”. Was derzeit mit der Insel passiere, sei „der absolute Wahnsinn”.

Wie die übrigen 21.600 deutschen Residenten darüber denken, lässt sich bislang nur in Ansätzen erahnen, etwa wenn bei MM Leserbriefe eingehen. Mit einer Umfrage möchte das Mallorca Magazin eruieren, wie die deutschsprachigen Inselbewohner ihre neue Heimat sehen. Wie lebt es sich auf Mallorca? Ist die Insel lebenswert? Wenn ja, warum, wenn nein, warum nicht.

Es ist jetzt möglicherweise der richtige Zeitpunkt, eine Bestandsaufnahme zu machen. Denn die Insel befindet sich offenbar mitten in einem Umbruch: Die Zeit des Massentourismus ist bald vorbei, lassen die Auguren verlauten. Mallorca sei auf dem Weg, eine Insel von europäischen Ferienimmobilienbesitzern zu werden, die die Sonne auf der eigenen Finca, der Terrasse der eigenen Penthousewohnung genießen wollen.

Wenn die Bedeutung der Residenten auf Mallorca zunimmt, und die der Pauschaltouristen - trotz All-inclusive - abnimmt, hat das Auswirkungen auf die Wirtschaftsstruktur der Insel. Wie jede Entwicklung bringt das Vor– und Nachteile mit sich. Allein durch seine Immobilieninvestition befördert der Resident mehr Geld auf die Insel als viele Touristen zusammen. Das schafft neue Arbeitsplätze, während anderswo alte verlorengehen. Wie auch immer: Langfristig kann Mallorca aber nur bestehen, wenn Top-Qualität angeboten wird. Was das ist? Für den einen sind das kurze Wege per Autobahn, für den anderen bukolische Landschaften.