Am späten Sonntagabend war die Welt für Real Mallorca noch in
Ordnung. Im restlos ausverkauften Stadion Son Moix jubelten mehr
als 23.000 Zuschauer. Die Männer auf dem Rasen schämten sich ihrer
Tränen nicht. Tränen der Freude und der Erleichterung. Denn man
hatte das Fernduell gegen Levante gewonnen und den Klassenerhalt
geschafft. In den folgenden Tagen setzte jedoch der Katzenjammer
ein. Denn wie es mit den Inselkickern in der kommenden Saison
weitergeht, ist plötzlich völlig unklar.
Real Mallorca spielte gegen Betis Sevilla 1:1. Levante verlor
bei Villareal 1:4. Aus mallorquinischer Sicht das glückliche Ende
eines Fußball-Krimis.
Levante ging in der 22. Minute mit 1:0 bei Villareal in Führung.
Zu diesem Zeitpunkt war Mallorca abgestiegen, da Real gegen Betis
remis stand. Kurz vor der Pause sorgte Villareal mit einem
Doppelschlag zum 2:1 gegen Levante für neue Hoffnung bei den
Mallorca-Fans. Im Falle einer Niederlage von Levante wäre der
Klassenerhalt von Mallorca sicher gewesen.
In Palma ging dann Betis in der 52. Minute in Führung. Egal,
Real würde auch mit diesem Resultat erstklassig bleiben. Sollte
allerdings Levante den Ausgleich erzielen, sähe mit einem Schlag
alles anders aus. Also wurde gezittert. Bis zur 88. Minute, dann
machte Pereyra das 1:1 für Mallorca. Und Villarreal zog erst auf
3:1, dann auf 4:1 gegen Levante davon. Die Rettung für Mallorca war
perfekt.
Die Freude über den kaum noch für möglich gehaltenen
Klassenerhalt wurde jedoch bald getrübt. Denn eigentlich sollten
die Verantwortlichen in diesen Tagen mit Hochdruck daran arbeiten,
die Mannschaft für die kommende Saison zusammenzubasteln.
Stattdessens stellen sie sich selbst in Frage. Genauer: Präsident
Mateo Alemany weiß noch nicht, ob er weitermacht. Das will der
Funktionär in den nächsten Tagen entscheiden und bekanntgeben. Nach
sechs Spielzeiten an der Spitze des Clubs fühle er sich leer und
ausgebrannt.
Sollte Alemany gehen, rechnet man bei Real Mallorca damit, dass
Héctor Cúper die Insel ebenfalls verlässt. Zwar hat der Argentinier
noch einen Vertrag für zwei Jahre, aber die Unterschrift vom
Oktober 2004 leistete er auch in dem Glauben, das Projekt Mallorca
zusammen mit Alemany leiten zu können.
Zwar betont Cúper, dass der mögliche Rücktritt des
Real-Präsidenten nicht zwangsläufig auch seinen Abschied bedeutet,
doch die europäischen Spitzenclubs klopfen schon an seine Tür
...
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