Mit dem Bauvorhaben für ein Meeresaquarium sowie ein Einkaufs–
und Freizeitzentrum in Can Pastilla nehmen die Pläne zur
Umgestaltung der Playa de Palma weiter Form an. Das Unternehmen
Parque Aqua Mágica, ein Zusammenschluss der Madrider Firma Riofisa
mit mallorquinischen Betrieben, will das Einkaufszentrum auf dem
Brachgelände von Ses Fontanelles in der zweiten Linie von Can
Pastilla verwirklichen. Doch eindeutig geklärt ist die
Rechtsgrundlage nicht. Palmas Stadtrat wollte dem Projekt bereits
grünes Licht erteilen, doch am Mittwoch wurde der Punkt
überraschend von der Tagesordnung genommen. Hintergrund ist, dass
die Küstenbehörde, die dem Umweltministerium in Madrid unterstellt
ist, noch anzuhören ist.
Das Bauvorhaben war zuvor auf den Protest der
Naturschutzorganisation GOB gestoßen. Bei dem insgesamt 326.000
Quadratmeter großen Ses-Fontanelles-Gelände handle es sich um das
letzte Feuchtgebiet der Stadt.
Die Investitionskosten für das Einkaufszentrum werden mit 190
Millionen Euro angegeben. Die Bauarbeiten sollten ursprünglich im
Herbst beginnen.
Ende vergangener Woche hatte bereits die Hoteliersvereinigung
der Playa de Palma ein Abkommen mit Parque Aqua Mágica
unterzeichnet, „um für das Projekt gemeinsam zu werben”, sagte der
Herbergspräsident Francisco Marín MM.
Unterdessen haben die Bauarbeiten für das Meeresaquarium, das
neben dem geplanten Einkaufszentrum errichtet wird, im Januar
begonnen. Hauptinvestor ist die israelische Unternehmensgruppe
Coral World. Das Projektgelände wird von der Costas-Entscheidung
nicht berührt.
Pläne, an der Playa ein Großaquarium zu errichten, wurden erstmals
vor zwei Jahren bekannt (MM 37/2003). Ursprünglich war mit der
Fertigstellung der knapp 42.000 Quadratmetern großen
Besucherattraktion noch in diesem Jahr gerechnet worden. Nun soll
es 2006 so weit sein.
Das geplante Einkaufs– und Freizeitzentrum soll den Angaben
zufolge auf einer Fläche von rund 99.000 Quadratmeter errichtet
werden. Neben den Geschäften, die zu 80 Prozent von einheimischen
Firmen geführt werden sollen, wollen die Planer dort unter anderem
Kinos und eine Bowlinganlage, möglicherweise sogar ein Spielcasino
eröffnen. Darüber hinaus sollen rund 3000 Parkplätze geschaffen
werden.
Die beiden Vorhaben – Aquarium und Einkaufszentrum – sind
eingebettet in den „Plan Renove” zur Entkernung, Verschönerung und
Modernisierung der Playa de Palma. Falls Ses Fontanelles als
Standort wegfalle, wolle die Stadt andere Flächen in Arenal zur
Verfügung stellen.
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