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Mallorca-Residenten wissen alles über Mallorca. So scheint es zumindest. Aber die Realität sieht anders aus. Richtig ist, dass die Glücklichen, die seit Jahren auf der Insel leben dürfen, schon fast alles gesehen haben. Die Frage ist nur: Wann war das?

Der Wissensdurst der neu Eingetroffenen ist enorm. Da wird die Insel kreuz und quer per Auto oder Motorrad erkundet, kein Weiler und keine Cala ausgelassen. Und dann? Dann beginnt der Prozess der „Mallorquinisierung”. Leute, die in Deutschland täglich 80 Kilometer zwischen Zuhause und Arbeit zurücklegten, empfinden die ebenso lange Fahrt ans andere Ende der Insel plötzlich als Riesenlast. Das macht man doch nur noch, wenn's ein Behördengang erfordert – oder wenn der Besuch aus Alemania Sightseeing wünscht.

Dabei entgeht uns allerhand. Mallorca wandelt sich nämlich stetig, und zwar zum Schöneren, auch wenn uns so manche Medienberichte das Gegenteil erklären. Schauen Sie mal auf Seite 62 dieser Ausgabe – so attraktiv ist Alcúdia geworden. Ähnliches ist in anderen Orten geschehen, nennen wir als Beispiele mal Pollença, Valldemossa, Sóller, Artà und natürlich die Altstadt von Palma. In privater Initiative und mit Hilfe von Programmen der öffentlichen Hand sind Häuser renoviert und Straßen gepflastert worden, schmucke Geschäfte, Galerien und Restaurants entstanden.

Die Fotoreportagen über das schöne Mallorca, die MM regelmäßig bringt, sind also nicht nur an die Urlauber unter den Lesern gerichtet. Sie dürfen auch als Animation für die gewertet werden, die „schon alles kennen”. Sie glauben gar nicht, wie viel Sie noch nicht gesehen haben, oder zumindest schon lange nicht mehr. Sogar in Meeresnähe. Wann waren Sie zuletzt im Schutzgebiet von Mondragó, in der Cala Tuent oder der Cala S'Amonia, im Hafen von Valldemossa oder im Nationalpark Cabrera?

Auf Mallorca gibt es auch für alte Hasen noch mehr zu entdecken als das allerneueste Lokal oder den ultimativen Roten. Lassen Sie sich überraschen.