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Eigentlich haben im Frachtgeschäft immer die heimischen Airlines die Nase vorn. Nicht so auf Mallorca: Da steht die deutsche Lufthansa Cargo nach eigenen Angaben weit vor Iberia. „Wir haben je nach Monat einen Marktanteil von 70 bis 80 Prozent”, so Stefan Bourauel, Direktor der LH Cargo auf den Balearen.

Der gebürtige Bad Homburger, der seit zehn Jahren für die Kranich-Airline auf Mallorca tätig ist, kümmert sich um alle Kunden, deren Firmenzentrale auf der Insel sitzt. So fällt auch Schuhhersteller Camper in seinen Bereich, mit Abstand der größte Kunde, der von seinem Logistikzentrum in Barcelona Schuhe in alle Welt exportiert.

Auf die Insel kommen laut Bourauel, ein Neffe des 1981 von Terroristen erschossenen hessischen Innenministers Karry, vor allem verderbliche Lebensmittel. Die Unternehmen Rungis Express (nach zwischenzeitlichen Schwierigkeiten), Dr. Oetker Frischwaren und Delta Fleisch kämen für das Gros der Einfuhren per LH Cargo auf.

Wie Bourauel betont, ist Luftfracht nicht nur für Kunden interessant, die schnell sein müssen: „Etwa bei einem Wohnungsumzug, der nicht mehr als sieben Kubikmeter umfasst, wird Fracht preislich interessant.” Ein Grund für die guten Preise sei das weltweite Überangebot, der Preis liege bei weit unter einem Euro pro Kilo.

Der Erfolg von LH Cargo beruht laut Bourauel auch auf der Tatsache, dass man mittlerweile als Agent für eine ganze Reihe von Airlines tätig ist: Neben der Lufthansa und deren Tochter Condor auch für Spanair, Hapag-Lloyd und seit Oktober für US-Airways.

Das Luftfracht funktioniert, wissen alle MM-Leser in Deutschland. Die druckfrischen Zeitungen fliegen mit Condor, spätestens am Montag sind sie beim Abonnenten oder am Kiosk.(blu)