Der Tod des Fürsten von Monaco, Rainier III. Grimaldi, hat auf
Mallorca Erinnerung an seine Aufenthalte auf der Insel geweckt.
Gleich zweimal hatten ihn seine Lebenswege aus seinem kleinen Reich
am Mittelmeer auf die Sonneninsel geführt. Und es waren sonnige
Anlässe: zum einen die eigenen Flitterwochen, zum anderen die
Eröffnung des Luxushotels Son Vida.
Palma bildete die erste Station der Hochzeitsreise, die der
Fürst und seine Gattin Grace Kelly 1956 unternahmen. Zwei Tage nach
der Trauung am 19. April trafen Rainier und die ehemalige
Hollywood-Schauspielerin an Bord der Privatyacht „Deo Juvante II”
im Hafen von Palma ein. Der monegassische Konsul Conde de Ribas lud
einige „Ultima Hora”-Journalisten auf das Schiff. Sie können sich
noch lebhaft an das Ereignis erinnern.
Mit dabei war der Fotograf Juanito Caubet. Ihm hatte der Konsul
im Vorfeld verbieten wollen, Aufnahmen zu machen. Doch ohne ein
authentisches Foto hätte das Interview wenig Glaubwürdigkeit,
konterten die Presseleute. So einigte man sich auf den Kompromiss,
Caubet nur ganz kurz abdrücken zu lassen.
Auf die Frage, ob ihm die Insel gefalle, antwortete Rainier:
„Dass ich Mallorca zur ersten Station unserer Reise erwählte, zeigt
meine Sympathien für die Insel.” Während ihres ersten
Mallorca-Aufenthaltes verbrachten Rainier und Gracia Patricia unter
anderem eine Nacht im Luxus-Hotel Formentor im Norden der
Insel.
Auf dem Programm stand aber auch ein Besuch bei den Nonnen in
der Madre-Alberta-Schule, wo die Töchter des Conde de Ribas
unterrichtet wurden, sowie, unerlässlich für Inselbesucher in den
50er Jahren, ein Besuch in der Stierkampfarena: Am 2. Mai zeigte
sich Gracia Patricia beeindruckt von dem Arenenspektakel. Wie die
Kamera des Fotografen Josep Planas Montanyà festhielt, warf die
Fürstin einem Torero lachend die ihr zuvor offerierte Mütze wieder
zu.
Fünf Jahre nach der Hochzeitsreise weilten Rainier und Gracia
Patricia erneut auf Mallorca. Anlass war die Eröffnung des
Luxushotels Son Vida hoch in den Hügeln von Palma. Zu diesem Anlass
waren damals die herausragendsten Persönlichkeiten des
internationalen Jetset eingeladen worden. Mit dabei waren der
griechische Schiffsunternehmer Aristoteles Onassis und die
Opern-Diva María Callas. Die glamouröse Zusammenkunft von 1961
hielt damals der Fotograf Tolo Salleras fest.
Nach diesem Aufenthalt kam das Fürstenpaar nicht mehr auf die
Insel. Das Fernbleiben fiel zusammen mit dem Wandel des Tourismus.
Die Crème de la crème der Regenbogenpresse orientierte sich anderen
Zielen zu. Eines davon war Rainiers Monaco.
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