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Einem deutschen Söldner mit dem Namen Peter Siemens haben wir die Rebsorte Pedro Ximenez aus dem Süden Spaniens zu verdanken. Er war es, der vor etwas mehr als 400 Jahren die Rebe im Gepäck mitführte. Sie ist der Stoff, aus dem die herrlich süßen und schweren Sherrys gemacht sind, die wir zum Dessert lieben. Heute wird sie meist als Verschnitt mit etwa einem Oloroso angeboten, eher selten findet man sie in sortenreinem Zustand.

Obwohl an sich schon höchst aromatisch und süß, verbringt man die Pedro Ximenez nach der Lese für mindestens zwei bis drei Tage auf sogenannte Desparto–Matten, damit die Beeren weitere Feuchtigkeit verlieren, der Zuckergehalt sich erhöht und sie langsam zu Rosinen werden. Ich habe für Sie heute den sortenreinen Sherry San Emilio der Bodega Lustau aus Jerez ausgewählt.

Seine Farbe erinnert an dunkles Mahagoni–Holz. In der Nase hat der San Emilio einiges zu bieten: Aroma von Rosinen, Datteln, Trockenfrüchte, etwas Mandeln und Pinienkerne. Auch eine Nuance Bitter–Orange ist mit von der Partie.

Geschmacklich verwöhnt uns der San Emilio in erster Linie mit Erinnerung an gebrannten Rum und süßen Karamel. Im Abgang klingt er ohne Bitterton mit samtiger weicher Süße aus.

Für 16 Euro nennen Sie eine Flasche San Emilio ihr eigen. Trinken Sie ihn nur leicht gekühlt, so in etwa Kellertemperatur, dann wird er seinen Charakter am besten entfalten können. Im übrigen ist süßer Sherry Hauptbestandteil vieler Desserts und Eiscremes aus der Region um Jerez. Ich schließe mich dem spanischen Schriftsteller Benito Peréz Galdós an, der einst sagte: „Wenn Gott nicht den Sherry gemacht hätte, wie unvollkommen wäre sein Werk gewesen”.