Das umstrittene Themenpark-Projekt in Calvià ist vom Tisch. Die
dänische Investorengruppe Themepark Group (TPG) schloss Ende
vergangener Woche definitiv aus, das Projekt auf dem Gelände der
Finca Can Vairet zu errichten. „Die Unwahrscheinlichkeit, die
Zustimmung des Gemeinderates zu erhalten, ist einer der Gründe für
unseren Entschluss”, sagte TPG-Vorstand Per Pedersen. Am Standort
Mallorca solle jedoch vorerst festgehalten werden.
Die Bekanntgabe des Aus für das 180-Millionen-Euro-Projekt
erreichte Calvià einen Tag vor der Abstimmung über das Projekt im
Gemeinderat. Dort galt die Ablehnung des Vorhabens als sicher.
Sowohl die oppositionellen Sozialisten der PSOE als auch der
Juniorpartner der Rathauskoalition, die Unió Mallorquina, hatten im
Vorfeld an ihrer ablehnenden Haltung keinen Zweifel gelassen.
Vor diesem Hintergrund strich Rathaus-Chef Carlos Delgado (PP)
unmittelbar vor der Sitzung des Gemeinderates den Punkt Abstimmung
über den Themenpark von der Tagesordnung. Gegenüber den Medien
resümierte der Alkalde: „Das ist ein trauriger Tag für Calvià.”
Delgado kritisierte die Haltung von PSOE und UM. „Sie werden den
Bürgern erklären müssen, warum sie sich gegen ein Projekt gestellt
haben, das viele Arbeitsplätze in der Gemeinde geschaffen
hätte.”
Die PSOE warf der Rathausführung dagegen vor, bei dem Vorhaben
nicht alle Informationen auf den Tisch gelegt haben. Der
Bürgermeister habe das Thema vor der Abstimmung zurückgezogen, weil
er wusste, dass er dafür keine Mehrheit erhalten würde. „Der
Alkalde macht das, was die Firma sagt. Jene Firma, die er zuvor als
Rechtsanwalt vertreten hatte”, sagte der PSOE-Sprecher Antoni
Manchado. Auch der UM-Gemeinderat Isidre Cañellas warf seinem
Regierungspartner vor, mit Informationen zum Projekt hinterm Berg
gehalten zu haben.
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