Nach dem Auftauchen eines illegalen Antibiotikums im Fleisch von
Schlachttieren hat das balearische Agrarministerium acht
Zuchtbetriebe auf den Inseln geschlossen. Der Wirkstoff
Cloranfenicol war in Proben von Hühner–, Schweine– und Lammfleisch
festgestellt worden. Das Medikament ist in der Europäischen Union
seit 1994 für Tiermast verboten.
Die registrierten Mengen waren nach Angaben der Behörden jedoch
so gering, dass gesundheitliche Schäden für die Verbraucher
ausgeschlossen wurden. Die balearische Gesundheitsministerin Aina
Castillo (PP) wiederholte seit Ende vergangener Woche mehrfach,
„dass ein Konsument 25.000 Tonnen Fleisch essen müsste, bis das
Antibiotikum einen negativen Effekt auf die Gesundheit haben
könnte.” Unklar ist, wie das Antibiotikum in die Tiere gelang. Noch
sind nicht alle Proben in einem zentralen Labor in Madrid
ausgewertet worden. Gleichwohl liegt nach Angaben der Behörden der
Verdacht nahe, dass das Medikament bereits dem Tierfutter
beigemischt worden war. Derzeit spüren die Ermittler der Herkunft
nach. In Frage kommen drei Quellen. Danach stammte das
getreidehaltige Tierfutter entweder aus England oder Brasilien
beziehungsweise aus der Ukraine. Die Fracht war per Schiff in
Tarragona eingetroffen und gelang von dort nach Mallorca.
Noch ist unklar, an welcher Stelle die Kontrollmechanismen
letztlich versagt haben.
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