Zur Jahreswende möchte ich Ihnen einen Rotwein aus der Rioja
vorstellen, der nicht ganz unbekannt sein dürfte. Und wenn schon
der Name des Weines nicht geläufig ist, der Name der Bodega ist es
allemal: Herederos de Marqués de Riscal aus der Rioja-Alavesa, eine
der traditionsreichsten Kellereien der Gegend und eine der
ältesten.
Bereits seit dem Jahre 1860 wird hier Wein erzeugt, und zwar
ausnahmslos Reservas und Gran Reservas. 1992 war dann das
Geburtsjahr für einen neuen Stern am spanischen Weinhimmel, dem
Baron de Chirel Reserva.
Inzwischen sind wir bereits beim Jahrgang 1999 dieses
großartigen Rotweines angelangt. Den Baron de Chirel, sehr zu
empfehlen für Anlässe wie den eines Jahreswechsels, könnte man in
all seinen Facetten fast als vollkommen bezeichnen. Er ist ein
sauberer, natürlicher Wein, in dem man die Reife und Unversehrtheit
seiner mehrfach handverlesenen Trauben schmeckt. Leicht ist er
nicht zu beschreiben, der Baron de Chirel, denn es fehlt ihm alles
Exzessive.
Man wird ihm vielleicht am besten gerecht, wenn man seine
Harmonie hervorhebt. Die Tempranillo-Rebe ist dabei mit etwas über
50 Prozent vertreten, der Cabernet Sauvignon mit etwas unter 50
Prozent. Die Dauer der Lagerung im Fass beträgt 22 Monate.
Bemerkenswert ist die würzige Komponente dieses großartigen
Rotweins, Erinnerung an Pfeffer, Zimt und Nelken. Frucht von
schwarzen Beeren, Trüffel füllen Nase und Gaumen. Feines Leder und
rauchiges Holz komplettieren den Gesamteindruck. Seine Komplexität
stammt vom langen Aufenthalt im Barrique.
Im Abgang erinnert der Baron de Chirel noch etwas an Blattwerk
und Waldpilze. Der Flaschenpreis für diesen reinen Genuss bewegt
sich um die 48 Euro.
Allen Liebhabern des einen oder anderen guten Tropfens wünsche ich
einen genussvollen Rutsch ins neue Jahr und viele zauberhafte und
aufregende Weine in 2005.
Der Autor, Norbert Deingruber, ist Inhaber der Weinhandlung Casa
del Vino in Manacor.
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