Bei Real Mallorca hat die zweite Ära Cúper begonnen. Die
Rückkehr des Top-Trainers auf die Insel ist verbunden mit großen
Erwartungen. In den ersten beiden Spielen gab es Licht und
Schatten. Am Dienstag schieden die Inselkicker im Pokal bei
Drittligist Lanzarote kläglich aus. Bei der 1:2-Niederlage
experimentierte Héctor Cúper mit der Aufstellung, was als
Entschuldigung aber nicht gelten darf. Nun kann sich Real also auf
die Primera División konzentrieren ...
Zumindest im ersten Liga-Spiel nach der Rückkehr war der
Cúper-Effekt schon zu sehen. Im Auswärtsspiel beim Tabellenzweiten
Sevilla zeigte die Truppe unter dem neuen Coach erstmals eine
solide Abwehrleistung vor 40.000 Zuschauern im Hexenkessel des
Stadions Pizjuán.
Bis zur 71. Minute stand die Null, dann aber durchbrach Antonio
López den Defensiv-Beton. Nach einem Pass von Baptista ließ er dem
für den verletzten Stammkeeper Moya spielenden Sander Westerveld
keine Chance.
Es sah also trotz der deutlich verbesserten Leistung schlecht
aus für die Kellerkinder von der Urlaubsinsel. Doch schon sechs
Minuten später gelang der Ausgleich, bei dem freilich viel Glück im
Spiel war. Luis García trat den Freistoß, den Pereyra mit der Stirn
streichelte. Dann ging er an den Kopf von Verteidiger Baptista und
von da ins Tor. Das 1:1 war auch der Endstand.
Die Insel-Presse überschlug sich ob des Punktes fast vor Freude.
„Re-Cuper-ación”, Wiederherstellung, titelte etwa die
MM-Schwesterzeitung „Ultima Hora”. Allenthalben war vom
„Cúper-Effekt” die Rede, und dass die Mannschaft einen „guten
Eindruck” hinterlassen habe, der Hoffnung für die Zukunft mache.
Ein Punkt, der den Beigeschmack des Sieges hat, gab denn auch
Héctor Cúper hinterher zu Protokoll, vor allem phychologisch sei
das Remis wichtig gewesen, weil das Team gemerkt habe, dass man
auch im Stadion eines Spitzenteams mithalten kann.
Aber es war eben nur ein einziger Punkt, Mallorca bleibt mit
sechs mageren Zählern aus zehn Spielen Vorletzter. Die nächste
Gelegenheit, einen echten Liga-Sieg einzufahren und sich in der
Tabelle nach vorne zu arbeiten, hat er bereits an diesem Sonntag.
Um 17 Uhr ist im heimischen Stadion Son Moix Anstoß gegen Atlético
Madrid. Zu Hause ist ein Punkt zu wenig – Siege müssen her. Bislang
ist das in dieser Saison noch nicht gelungen.
Gegen Atlético wird es übrigens zu einem umfangreichen
Wiedersehen kommen. Nicht weniger als fünf ehemalige
Mallorca-Kicker spielen inzwischen bei dem Hauptstadtclub: Torwart
Leo Franco, im Mittelfeld Alvaro Novo, Ariel Ibagaza und Gonzalo
Colsa sowie Vejko Paunovic im Sturm.
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