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Beim Thema Weißwein wird sehr schnell die Sprache auf die weiße Rebsorte Albariño und deren Herkunftsgebiet Rias Baixas kommen. Der Albariño mit seiner unverwechselbar starken Persönlichkeit wird auch die Königin der weißen Reben der iberischen Halbinsel genannt.

Rias Baixas ist als Weinland eher zerrissen, etwas weit auseinandergezogen und in sich nicht zusammenhängend. Das liegt an den geografischen Gegebenheiten der verschiedenen Flüsse, die, aus den unterschiedlichsten Richtungen kommend, an verschiedenen Stellen in den Atlantik münden. An die 200 Weinerzeuger stellen sich jedes Jahr erneut zum Kampf gegen manchmal schwierige klimatische Bedingungen. Hinzu kommt Ungezieferbefall der Reben, bedingt durch hohe Feuchtigkeit.

Trotz aller Hindernisse gelingt es den allermeisten von ihnen immer wieder, herausragende Weißweine zu erzeugen. Zugegeben, diese Weine sind wegen des großen Aufwandes, der betrieben werden muss, nicht zum Schnäppchen– Preis zu haben. Aber wert sind sie ihr Geld allemal. Wer schon einmal den Duft von reifem Apfel und Aprikose, von frischem Fenchel und Minze, aber auch von Blüten, den diese Weißweine entwickeln, in seiner Nase hatte und die Frucht, die mit angenehm kräftiger Säure einhergeht, im Mund spürte, weiß, wovon ich spreche.

Eines dieser lustvollen Exemplare ist der Leira 2003 der Bodegas Pazo Pondal aus Pontevedra in Galicien. Er vereinigt all das oben Erwähnte aufs Angenehmste und ist zum Preis von 8'50 Euro im Fachhandel zu haben. Der Leira ist ein Weißwein für jeden Tag. Fruchtig, mit guter Säure und äußerst erfrischend.

Der Autor, Norbert Deingruber, ist Inhaber der Weinhandlung Casa del Vino in Manacor.