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Die „Gorch Fock” wird an diesem Freitag, 24. September, gegen 10 Uhr im militärischen Teil des Hafens, unmittelbar gegenüber dem Porto-Pí-Einkaufszentrum anlegen. Deutschlands Botschafter auf allen Weltmeeren stattet damit Mallorca seinen vierten Besuch seit seiner Indienststellung im Jahre 1958 ab. Insgesamt wird das Segelschulschiff zwei Wochen lang in Palma liegen.

Noch am Ankunftstag wird am Abend ein festlicher Empfang an Bord ausgerichtet, zu dem auserwählte Gäste aus Politik und Gesellschaft geladen sind. Der deutsche Botschafter aus Madrid, Georg Boomgaarden, nimmt den Festakt zum Anlass, den Balearen seinen offiziellen Antrittsbesuch abzustatten. Der Empfang dient außerdem dazu, den Tag der Deutschen Einheit vorzufeiern. Für den 3. Oktober sind somit seitens des deutschen Konsulats auf Mallorca keine weiteren Feierlichkeiten geplant.

Auch in den darauf folgenden Tagen zeigt sich das Aushängeschild der Deutschen Marine gastfreundlich. An diesem Samstag und Sonntag, 25. und 26. September, kann die legendäre Dreimast-Bark von Interessierten besichtigt werden. Die Besuchszeiten werden, sofern nicht kurzfristige Veränderungen eintreten, am Samstag von 17 bis 20 Uhr und am Sonntag von 14 bis 16 Uhr sein. Auch am Tag der Deutschen Einheit wird die Besatzung zwischen 14 und 20 Uhr geduldig alle Besucherfragen beantworten.

Außer an den Tagen der offenen Tür werden noch zwei Führungen für mallorquinische Schüler und ein spezieller Rundgang für die Mitglieder des AAM durchgeführt.

Wer das Segelschulschiff besichtigen möchte, muss den Hafen durch den Militäreingang an der Carretera Dic de l'Oest betreten. Aufgrund möglicher scharfer Sicherheitsvorkehrungen (immerhin liegt die Yacht des Königs nicht weit) empfiehlt es sich, ein Personaldokument mitzuführen.

Wegen des zu erwartenden starken Besucherandrangs werden Parkmöglichkeiten knapp. Fahrzeuge können auf den Stellplätzen an den Fährterminals und dem Parkplatz am Dic de l'Oest geparkt werden. Wer den Besuch mit einem Einkaufsbummel kombinieren möchte, kann auch das Parkhaus des Porto-Pí-Centers ansteuern.

Die „Gorch Fock” kommt aus dem portugiesischen Portimão und befindet sich auf ihrer 138. Auslandsausbildungsfahrt. Rund 80 Offiziersanwärter beenden in Palma ihren Praxislehrgang und machen ihre Plätze frei für die nachfolgende 139. Auslandsausbildungsreise, die auf die Kanarischen Inseln führt. Der Crewwechsel wird zwischen dem 25. und 26. September durchgeführt.

Auf der „Gorch Fock” soll dem Marineführungsnachwuchs, einschließlich Marineflieger, Teamgeist und seemännisches Know-how vermittelt werden. Ein mitunter nicht ganz ungefährliches Unterfangen für die jungen Lehrgangsteilnehmer und Teilnehmerinnen.

Am 13. Mai 2002 etwa verlor ein 19-Jähriger während seiner Arbeit in der Takelage der „Gorch Fock” den Halt und stürzte in den Tod. Bereits im September 1998 ereignete sich ein ähnlicher Unfall mit Todesfolge an Bord des 90-Meter-Seglers.

Die „Gofo”, wie das Segelschulschiff von seiner Besatzung fast schon liebevoll genannt wird, ist das älteste Schiff der Deutschen Marine. Die betagte Lady, deren Konterfei so manche Briefmarke ziert, wird aber nicht von allen Seeleuten mit dem ihr gebührenden Respekt behandelt. So kursiert bei den kaum sprachbegabten und mit Ausspracheproblemen behafteten Kollegen der U.S. Navy eine weniger charmante Bezeichnung für den imposanten Windjammer. Sie wandelten kurzerhand den für sie komplizierten Schiffsnamen in ein ihnen wesentlich leichter von den Lippen gehendes „Fucking George” um.