Was in Spanien seit Jahren gang und gäbe ist, daran müssen sich
die Kunden in Deutschland erst noch gewöhnen: Bei der Buchung eines
Flugtickets erheben Reisebüros gesonderte Gebühren, manchmal
Service-Fee, machmal Vermittlungs-Entgelt genannt.
Hintergrund: Bislang haben Leistungsträger in Deutschland, also
Reiseveranstalter, Verkehrsunternehmen oder Hotels, dem Reisebüro
eine Provision auf den Reisepreis bezahlt. Jetzt beginnen immer
mehr Fluggesellschaften, diese Provisionen zu kürzen oder gar zu
streichen. Die Lufthansa etwa, die auch nach Mallorca fliegt,
erhebt zusätzlich zum eigentlichen Ticketpreis eine
Buchungs-Gebühr, Reisebüros erhalten keine Provision mehr und sind
deswegen gezwungen, ihre Kosten dem Kunden direkt in Rechnung zu
stellen.
Wie der Deutsche Reisebüro und Reiseveranstalter Verband DRV
mitteilt, ist das nichts weiter als eine versteckte Preiserhöhung,
die Lufthansa „streicht auf diesem Weg schätzungsweise über 100
Millionen Euro ein”.
Bei der Buchung von Pauschalreisen oder Tickets der meisten
Ferienflieger, die zwischen Palma und Deutschland verkehren, bleibt
jedoch alles beim Alten, sie zahlen den Reisebüros noch eine
Provision. Zumindest vorerst.
Ob Lufthansa, Iberia, Air Europa oder auch die Billigflieger
Easy Jet oder Ryanair: Als Kunde muss man nun besonders darauf
achten, dass zu dem Ticketpreis noch eine Gebühr hinzukommt, egal,
ob man via Internet, Telefon-Hotline, am Ticketschalter der Airline
oder im Reisebüro bucht.
Der DRV rät den Verbrauchern, die mittlerweile sehr
unübersichtlichen Preise der Airlines zu vergleichen. Der Weg zum
Reisebüro sei deswegen empfehlenswert, weil die „neutral über
Preise, Leistungen, Flugzeiten, An– und Abflughäfen aller Airlines”
beraten.
Der Flugpreis hänge außerdem nicht vom Namen der Airline ab, so
der Verband, sondern von der Auslastung der Maschine. Heutzutage
veränderten Fluggesellschaften ihre Preise in sehr kurzen
Abständen. Dies führe zu einem Tarifdschungel, in dem sich Kunden
allein kaum zurechtfinden können. Den Marktüberblick hat laut DRV
das Reisebüro: Dessen Kernkompetenz liege darin, dem Kunden aus der
Fülle der Angebote das beste herauszusuchen.
Das ist nach Ansicht des DRV auch das Vermittlungs-Entgelt wert.
Denn dank überlegener Technik könnten Reisebüros sehr viele
Anbieter in kürzester Zeit parallel abfragen und auch günstige
Kombinationen mit anderen Reiseleistungen vermitteln. Das spare
Zeit und eine Menge Geld.
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