Die Zahlen sprechen eine eindeutige Sprache: Im August waren
Mallorcas Hotels zu 99 Prozent ausgelastet; der Flughafen hat
614.410 Passagiere gezählt. Beides historische Rekorde. Mallorca
ist und bleibt das Urlaubsziel Nummer eins.
Ein Sommer, in dem die schlechten Nachrichten ausgeblieben sind,
hat geholfen: Es gab weder schlechtes Wetter, wie 2002, noch viel
Müll im Meer, wie 2003, noch große Quallenplagen,
erstaunlicherweise nicht mal Stromausfälle und schon gar keinen
harmlosen Hai vor der Küste, der gewisse Boulevard-Blätter mit „B”
zu blutrünstigen Schlagzeilen animiert hätte.
Dereinzige Wermutstropfen fiel aus Dieter Bohlens losem
Mundwerk, doch auch der konnte im großen Gefäß der ausgesprochen
positiven Kommentare der langen Liste der prominenten Mallorca-Fans
nicht für eine Veränderung des Geschmacks sorgen.
Aber, rufen die Unken, Mallorca hat ein Strukturproblem, weil
neue Destinationen billiger und teils auch näher am aktuellen
Kundengeschmack arbeiten. Selbst wenn das in manchen Bereichen so
sein mag: Ein Strukturproblem geht man doch deutlich optimistischer
an, wenn man ein derart hohes Niveau wie Mallorca erreicht hat, als
wenn man in tiefer Krise und Finanznot steckt.
Ein wichtiger Grund für die guten Aussichten sind einmal mehr
die Unternehmer auf Mallorca. Sie investieren, und zwar
beträchtliche Summen. Ob Arabella/Schörghuber, die für 25 Millionen
Euro das Hotel Son Vida komplett renovieren. Oder Grupotel, das mit
dem neuen Wellness-Hotel Playa de Palma zeigt, dass auch an dem
bekannten Strand dieses Namens Maßstäbe in der
Vier-Sterne-Kategorie gesetzt werden können.
Beispiele dieser Art gibt es viele. Aber es gibt auch nicht
wenige Unternehmer, die sich an ihren Kollegen ein Beispiel nehmen
sollten. Keiner sollte darauf warten, dass die öffentliche Hand den
Unternehmern unter die Arme greift, wenn es darum geht, längst
amortisierte Einrichtungen auf den aktuellen Stand der
Kundenwünsche zu bringen.
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