Der Mann erlaubt keinerlei Zweifel. Natürlich werde das erste
Port d'Andratx-Festival „tresnoches” (drei Nächte) stattfinden.
Natürlich seien alle behördlichen Probleme gelöst. Natürlich werde
das Festival ein Erfolg.
Horst Zwipp ist, was seine Arbeit betrifft, das
Selbstbewusstsein in Person. Das darf er wohl auch sein: Er ist
einer der bedeutendsten Event-Veranstalter in Deutschland; sein
Hauptkunde ist Mercedes Stuttgart, für den er schon mehr als 1200
Veranstaltungen erfolgreich über die Bühne brachte. Ihm gehört eine
Unternehmensgruppe mit elf Firmen, die sich alle im multimedialen
Bereich bewegen. Darunter: Werbeagentur, Schallplattenlabel,
Verlag, Künstlermanagement.
Nach Mallorca, nach Port d'Andratx, kommt der 49-Jährige seit
einigen Jahren. Immer wieder hörte er, dass in dem hübschen
Hafenort im Südwesten der Insel „zu wenig los” sei. Hier fehlt vor
allem ein Festival, sagte sich der Festival-Veranstalter. Und in
Frage kam für ihn nur eine riesige Seebühne, eine große Plattform
im Hafenbecken, von der Promenade aus gut zu sehen.
Diese Idee lässt sich für das erste Festival vom 10. bis 12.
September nicht mehr realisieren. Im nächsten Jahr wird es aber in
jedem Fall klappen. Dann wird es auch ganz besondere Logenplätze
geben: Boote, die vor der Bühne auf dem Wasser schaukeln.
Diesmal wird die Bühne halb im Wasser, halb auf den
Wellenbrechern am Hafenrand stehen. Mit dem Hafenpanorama im
Hintergrund eine „einmalige Location”, meint Zwipp.
Bei den Behörden habe er „offene Türen eingerannt”. Und das
Argument, auf Mallorca sei doch alles schwieriger als in
Deutschland zu organisieren, lässt er nicht gelten: „Der erste Flug
zum Mond war auch schwierig.” Wer nicht wagt, der nicht
gewinnt.
Das diesjährige Festival soll das erste einer langen Reihe
werden. Die Premiere soll Zwipp auch dazu dienen, „bewegtes
Bildmaterial zu bekommen, mit dem dann für das Festival im nächsten
Jahr Großsponsoren gefunden werden können.” Einige Sponsoren, zum
Beispiel Dorint-Sofitel oder örtliche Unternehmen, hat er schon
jetzt. Doch im Wesentlichen finanziert der Event-Manager das erste
Festival allein, 30.000 Euro hat er bereits vorgelegt. Ob er alle
Kosten durch den Eintrittskartenverkauf hereinbekommt, weiß er
nicht: „In jedem Fall ist eine lohnende Investition in die Zukunft.
Meine Auslagen werden im Laufe der Jahre sicherlich
zurückkommen.”
Die drei Festival-Nächte sollen jeweil mit einem Kinderprogramm
zwischen 18 und 20 Uhr eingeleitet werden. Dann treten
mallorquinische Künstler auf, bevor (ganz gastronomiefreundlich) um
22.30 Uhr das eineinhalb- bis zweistündige Programm der Stars
beginnt. Anschließend sind After-Show-Parties vorgesehen.
Der eigentliche Star aber soll Port d'Andratx werden: Zwipp will
im Laufe der Jahre den gesamten Ort in seine „tresnoches”
einbinden: Er werde, so der Festivalprospekt, „ein einziges großes,
miteinander verbundenes Festivalgelände mit zahlreichen kleineren
Bühnen und Venues” sein. Und die künstlerische Bandbreite soll von
Rock, Pop, Dance, Hipp Hopp, Jazz und Blues bis hin zu Klassik,
Varieté, Comedy, Artistik und Theater reichen.
Ein ehrgeiziges Programm. Aber wie sagte doch Horst Zwipp? „Der
erste Flug zum Mond war auch schwierig.”
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