Junge, frische Rotweine liegen im Trend, und das nicht nur in
den wärmeren Jahreszeiten. Auch und gerade hier in Spanien greifen
immer mehr Weintrinker öfter zu einem vom Eichenholz unbeleckten
fruchtigen Roten, ganz nach dem Motto: es muss nicht immer Barrique
sein.
Dank einer langen Maischezeit, manchmal auch durch die
Kohlensäure- Maischung, holen die Winzer alles an Frucht und Farbe
aus der Traube, was in ihr steckt. Sie können diese jungen Weine
schon anhand ihres intensiven Rottons mit dem Purpurschimmer an den
Rändern erkennen. Man trinkt sie möglichst frisch, lagert sie
höchstens eineinhalb bis zwei Jahre und genießt sie bei zwölf bis
16 Grad Celsius, je nach Geschmack. Sie eignen sich insbesondere
als leicht gekühlte Begleiter zum Grillen, aber auch als Ergänzung
zu würzigem Ziegenkäse.
Fast jede Bodega verfügt über ein solches Prachtexemplar aus dem
letzten Jahrgang. Die jungen Rotweine haben alle ein überwältigend
unverfälschtes, attraktives Fruchtaroma, das sie so unverwechselbar
macht. Ich könnte Ihnen an dieser Stelle eine unüberschaubare
Anzahl an guten bis sehr guten Vertretern dieser Gattung
nennen.
Stellvertretend für die jungen Roten steht heute der Lenda
Pondal 2003. Mit seinen zwölf Prozent Alkoholgehalt gehört er zur
leichteren Variante und stammt aus Monterrei, einem kleinen
Weingebiet an der nördlichen Grenze zu Portugal. Seine
Zusammensetzung ist typisch für die Region: Tempranillo, Mencía und
Bastardo. Der Lenda Pondal besitzt ein ausgeprägtes Himbeer– und
Erdbeeraroma, einen leichten Süßholzton und balsamische Noten. Er
ist durch und durch saftig und gut ausgewogen.
Der gelegentliche Genuss eines jungen Rotweines bietet
zusätzlich einen durchaus angenehmen Nebeneffekt – er schont den
Geldbeutel. Denn preislich bewegen sich diese Erzeugnisse etwa
zwischen drei und sieben Euro.
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