Der Tourismus wird auf Mallorca in aller Regel nach
wirtschaftlichen Gesichtspunkten bewertet – wie viele Urlauber
kommen und was bringen sie? Und dann gibt es natürlich noch die
Debatte über die negativen Auswirkungen der „Flut” von Menschen,
die sich vor allem in den Sommermonaten über die Insel ergießt: Es
wird zu viel gebaut, zu viel Müll produziert, zu viel Strom
verbraucht. Unter dem Strich kommen die Diskutanten dann
günstigstenfalls zu dem Schluss, dass Letzteres hinzunehmen sei,
weil der Tourismus sich eben lohne. Zu wenig wird das Augenmerk auf
die Bereiche gelenkt, die man allesamt unter Kultur einordnen
könnte – auch wenn sie in dieser MM-Ausgabe unter verschiendenen
Rubriken behandelt sind:
Nehmen Sie unser Thema der Woche: die Fincas und Stadtpaläste. Sie
sind ein hervorragendes Beispiel dafür, wie der Tourismus positiv
auf Mallorca wirken kann. Viele Landgüter können von den
Besitzer-Familien nur deshalb noch gehalten werden, weil sich mit
dem Agrotourismus eine neue Nutzung erschlossen hat. Und jene
Paläste, die in ausländische Hände fielen, stehen heute in aller
Regel so schön da wie schon seit Jahrzehnten nicht – renoviert für
viele weitere Jahrhunderte. Auch das ist nichts anderes als eine
Folge des Tourismus.
Tourismus macht Kultur
Auswirkungen, über die kaum einer spricht
16.07.04 00:00
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