Mit einem großen Erfolg bei den spanischen Meisterschaften hat
das Team Illes Balears die Hoffnungen auf eine erfolgreiche
Teilnahme an der Tour de France gestärkt, die an diesem Samstag, 3.
Juli, beginnt.
Am Sonntag hat Francisco Mancebo, einer der Kapitäne der
Mannschaft, die in der ersten Saison für die Balearen als
Hauptsponsor fährt, das Straßenrennen der spanischen
Meisterschaften für sich entschieden. In Santander lag der Profi
nach 228 Kilometern vor Alejandro Valverde und Francisco Lara.
Ebenfalls im Trikot des spanischen Meisters geht Iván Gutiérrez am
Samstag in Lüttich an den Start, er hat das Einzelzeitfahren
gewonnen.
Am Montag hat Eusebio Unzúe, einer der Direktoren von Illes
Balears / Banesto, die Fahrer vorgestellt, die bei der Tour de
France mitmachen werden. Aus mallorquinischer Sicht etwas
enttäuschend, das kein einziger Inselprofi dabei sein wird. Joan
Horrach musste wegen einer Ziste operiert werden; und Toni Tauler
hat bei den spanischen Meisterschaften gezeigt, das er nicht in
bester Verfassung ist.
Er hat der Teamleitung mitgeteilt, sich nicht für die Tour
motiviert zu fühlen. Laut Unzúe ist Tauler aber der erste
Ersatzmann, sollte noch etwas dazwischenkommen. Die
mallorquinischen Farben wird Pep Toni hochhalten: Er ist der
Masseur.
Vor allem gegen den Wind soll Daniel Becke fahren. Der Deutsche
im Inselteam gilt als wichtiger Mann für das Mannschaftszeitfahren;
außerdem wird von ihm erwartet, dass er in Flachetappen die
Tempoarbeit für die Teamkapitäne macht.
Diese Rolle teilen sich Francisco Mancebo und Denis Menchov.
Mancebo konnte bereits eine Tour unter den besten zehn beenden,
Unzúe hofft, dass er seine gute Form in der Tour bestätigen kann.
Der Direktor glaubt sogar, „dass er Möglichkeiten hat, ganz oben
auf dem Treppchen zu stehen”. Menchov sagen Fachleute eine große
Zukunft voraus. Im vergangenen Jahr gewann er das weiße Trikot als
bester Jungprofi.
Wie Becke soll Vladimir Karpets in der Ebene schuften. Er ist
ein sehr guter Roller und trotz seiner großen Statur kommt er auch
in den Bergen leidlich gut zurecht. Gutiérrez wird trotz seines
nationalen Titels wohl kaum Chancen haben, bei den Einzelzeitfahren
der Tour etwas zu gewinnen, wichtiger ist es für die Teamleitung,
dass er beim Mannschaftszeitfahren ordentlich fährt.
Chancen auf einen Etappensieg werden Aitor Osa eingeräumt. Der
Baske ist ein guter Kletterer, was vornehmlich den Kapitänen in den
Bergen zugute kommen soll. Er gilt als Rennfahrer mit Herz, so dass
er immer für eine Überraschung gut ist. Als guter Taktiker könnte
Chente García bei der ein oder anderen Ausreißergruppe dabei sein.
Er ist einer der erfahrensten Profis im Team.
Sowohl Mikel Pradera als auch Xavier Zandio haben den
undankbaren Job, die Drecksarbeit zu erledigen. Sie sind sich für
nichts zu schade, auch nicht für das sprichwörtliche Wassertragen.
Die aufreibende Schufterei im Dienste des Teams wird gute
Einzelergebnisse verhindern.
Eusebio Unzúe sieht Jan Ullrich, Lance Armstrong und Iván Mayo
als die klaren Favoriten auf den Gesamtsieg, aber „wir sind davon
überzeugt, mithalten zu können”. Dabei könnte „der ein oder andere
Etappensieg herausspringen. Wir haben eine sehr gute
Mannschaft”.
Das freut nicht nur Radsportfans, sondern vor allem auch die
balearischen Politiker, die für das Sponsoring des Teams
verantwortlich sind. Maria Rosa Puig, Ministerin für Sport, und
Pepote Ballester, Staatssekretär für Sport, beziffern den PR-Wert
der Berichterstattung über die Mannschaft Illes Balears bis
einschließlich Mai 2004 auf mehr als 4'6 Millionen Euro. Damit
hätte sich die Investition bereits rentiert, bevor die
Großereignisse Tour de France und Vuelta a España überhaupt
stattgefunden hätten.
Nach der Studie ist das Bild der Balearischen Inseln in Spanien,
Frankreich und Deutschland dank der Erfolge der Radprofis weit
verbreitet worden. Allein die Vorstellung des neuen Trikots des
Teams Illes Balears - Banesto stellt danach einen Gegenwert von
182.958 Euro dar. Über die Präsentation haben 57 Medien direkt
berichtet.
Auch im Januar kommt ein Wert von knapp 185.000 Euro zusammenm,
ohne dass ein einziges Rennen stattgefunden hätte. Der erste
Wettkampf, die Mallorca-Rundfahrt im Februar, war dann gleich ein
besonderer Erfolg: Toni Colom beendete die Challeng Illes Balears
als Sieger; der Gegenwert beträgt fast 1'3 Millionen Euro.
Im März sorgten vor allem Denis Menchov und Isaac Galvéz mit
ihren Siegen für Medien-Echo im Wert von gut einer Million Euro; im
April liegt der bisherige Rekord bei fast 1'2 Millionen Euro, die
den guten Ergebnissen bei den Rundfahrten im Baskenland und
Aragonien zuzuschreiben sind. Auch im Mai stehen 730.000 Euro auf
der Haben-Seite, obwohl deutlich weniger Rennen gefahren
wurden.
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