Ein Deutscher steht in Manacor wegen Mordes an der Belgierin
Vicky Keller im März 2002 vor Gericht. Bernd E. (36) bestreitet,
seine damalige Lebensgefährtin durch Ersticken getötet zu haben. Er
könne sich an nichts erinnern, so seine Aussage. Nach Ansicht von
Gutachtern täuscht der Angeklagte, der die Tat wenige Tage nach dem
Fund der Leiche gestanden hatte, eine psychische Störung vor.
Staatsanwaltschaft und Nebenkläger fordern jeweils 20 Jahre
Haft.
„Ich glaube an Gott und an die Gerechtigkeit, und wenn es nicht
möglich ist, den Mörder zu finden, dann hoffe ich, dass er von Gott
bestraft wird”, sagte der Angeklagte vor Gericht. Er schwor, das
Verbrechen nicht begangen zu haben. Das Opfer sei seine „Idealfrau”
gewesen. Die junge Frau war in der Nacht zum 2. März 2002 auf einem
Feld bei Manacor erstickt worden, indem man ihr Getreide und Gras
in Mund und Nase gestopft hatte.
Die Anklage verwies auf 20 Indizien, die Bernd E. belasten.
Darunter ein Geständnis, das der Deutsche drei Tage nach der Tat
abgelegt hatte. Die Leiche der damals 26-Jährigen wies Spuren auf,
die darauf schließen lassen, dass sie sich gegen ihren Angreifer
gewehrt haben muss. Auch am Körper von Bernd E. waren Anzeichen
eines Kampfes gefunden worden. Das Opfer hatte Gewebe unter einem
Fingernagel, dessen genetische Struktur mit der des Angeklagten
übereinstimmt.
Allerdings wurden an ihren Händen auch Reste einer weiteren
nicht identifizierten Person gefunden. Die Polizei schließt dennoch
die Beteiligung eines gewissen „Erik” an der Tat aus. Bernd E.
hatte ausgesagt, dieser Mann sei an der Tat beteiligt gewesen. Die
Verteidigung bemängelte, dass die DNA eines am Tatort gefundenen
Haares nicht analysiert worden sei.
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