Für Matthias Günther ist es die reinste „Genusssache”: Nach der
Hektik des Tages, wenn er seine Tauchschule in Sant Elm geschlossen
hat, schwingt er sich in sein Sieben-Meter-Schlauchboot und wirft
den 180 PS-Motor an. „Dann suche ich mir ein ruhiges Plätzchen an
der Dragonera, werfe den Anker und halte nach Delfinen Ausschau.”
Mitunter kommen auch Freunde mit. Im sauberen Wasser baden,
Wasserski fahren und dann ein Picknick an Bord – „Dann weiß ich,
warum ich auf einer Insel lebe.”
Mit seiner Schwäche für Wassersport, das Bootfahren und alles,
was mit dem Meer zu tun hat, ist der Deutsche auf Mallorca nicht
allein. Die Balearen sind die spanische Region mit der höchsten
Bootsdichte pro Einwohner. Diverse Studien bescheinigen der
Nautikbranche ein großes Wachstumspotential, auch bei der Schaffung
von Arbeitsplätzen. Hohe Preise und fehlende Serviceleistungen
verringern allerdings die Wettbewerbsfähigkeit mit anderen
Destinationen.
Mit ihren etwa 19.000 Liegeplätzen in 64 Sporthäfen gehören die
Balearen für Yachtbesitzer und Bootscharterer zu den wichtigsten
Standorten im Mittelmeer. 80 Prozent der Liegeplätze befinden sich
auf Mallorca. Laut einer von Imfof (Institut zur Förderung von
Beschäftigungsmöglichkeiten der Stadt Palma) in Auftrag gegebenen
Marktanalyse des Nautiksektors besteht auf den Inseln ein
Verhältnis von 43 Einwohnern je Liegeplatz. Auf den Balearen
konzentrieren sich 23 Prozent des nationalen Angebots. Zum
Vergleich: In der zweitstärksten Nautik-Provinz Andalusien herrscht
ein Verhältnis von 157 Einwohnern pro Liegeplatz.
Was Mallorca und die Schwesterinseln so attraktiv macht,
beschreibt eine Studie der mallorquinischen Industrie– und
Handelskammer über den nautischen Tourismus im Charterbereich: die
geografische Lage, das Wetter mit wenigen heftigen Stürmen, die
schnelle und gute Erreichbarkeit durch den Flugverkehr,
abwechslungsreiche Naturlandschaften entlang der 1300 Kilometer
Küste, der gute internationale Ruf durch die Organisation von
Regatten wie der Copa del Rey, der Promizulauf der Inseln und nicht
zuletzt ein großes Angebot an Charterbooten in allen
Ausführungen.
Die wachsende Nachfrage von Segeltouristen und die jährlich
steigenden Zahlen von Anmeldungen von Booten erhöhen den Druck auf
die Häfen, die in der Hochsaison aus allen Nähten platzen. Während
des restlichen Jahres sind die balearischen Häfen nach
Informationen der Sporthafenvereinigung Anade zu 60 bis 90 Prozent
ausgebucht. Wachsende Nachfrage bei konstantem Angebot hat in den
vergangenen Jahren die Preise für Liegeplätze in die Höhe
getrieben. „Der Kauf der Boote hat sich dadurch nicht vermindert”,
heißt es in der Marktforschung von Imfof.
Motor für die Entwicklung des Nautiksektors von Palma sei der
touristische Betrieb. Daher sei die Konkurrenzfähigkeit der
Einrichtungen von vitaler Wichtigkeit und das Angebot an
Serviceleistungen, die mit dem Nautiksektor verbunden sind.
Laut der mallorquinischen Handelskammer kamen 2002 rund 55.600
Urlauber nach Mallorca, Ibiza oder Formentera, um Urlaub in einem
gemieteten Boot zu machen. Jedes der geschätzten 500 Charterboote
im Balearengewässer habe übers Jahr 39.000 Euro eingebracht.
Insgesamt hätten die etwa 70 Charterfirmen fast 20 Millionen Euro
umgesetzt. Dazu kommen für die Inseln Einnahmen in Höhe von 26
Millionen Euro, die die Urlauber außer der Bootsmiete ausgegeben
hätten (pro Person und pro Tag rund 67 Euro).
Die Nautiktouristen, die nach Mallorca kommen – die Deutschen
bilden die größte Gruppe – , sind laut dieser Studie extrem
zufrieden mit ihrem Urlaub: 99 Prozent sagen, sie würden wieder
kommen. Und das, obwohl die Charterpreise auf den Balearen nach
Frankreich die höchsten im Mittelmeerraum sind. 72 Prozent hatten
„gutes” oder „sehr gutes” Wetter. Auch lobten die meisten die
Qualität der Boote und die Kompetenz und Freundlichkeit des
Personals der Charterfirmen. Kritischer waren sie dagegen mit der
Qualität und dem Preis-Leistungs-Verhältnis der Häfen: Auf einer
Skala von eins bis fünf (beste Note) erhielten sie ledigmentera, um
Urlaub in einem gemieteten Boot zu machen. Jedes der geschätzten
500 Charterboote im Balearengewässer habe übers Jahr 39.000 Euro
eingebracht. Insgesamt hätten die etwa 70 Charterfirmen fast 20
Millionen Euro umgesetzt. Dazu kommen für die Inseln Einnahmen in
Höhe von 26 Millionen Euro, die die Urlauber außer der Bootsmiete
ausgegeben hätten (pro Person und pro Tag rund 67 Euro).
Die Nautiktouristen, die nach Mallorca kommen – die Deutschen
bilden die größte Gruppe – , sind laut dieser Studie extrem
zufrieden mit ihrem Urlaub: 99 Prozent sagen, sie würden wieder
kommen. Und das, obwohl die Charterpreise auf den Balearen nach
Frankreich die höchsten im Mittelmeerraum sind. 72 Prozent hatten
„gutes” oder „sehr gutes” Wetter. Auch lobten die meisten die
Qualität der Boote und die Kompetenz und Freundlichkeit des
Personals der Charterfirmen. Kritischer waren sie dagegen mit der
Qualität und dem Preis-Leistungs-Verhältnis der Häfen: Auf einer
Skala von eins bis fünf (beste Note) erhielten sie lediglich eine
3'2.
Schlussfolgerung der Studie: Um im Wettbewerb mit Frankreich,
Griechenland und Kroatien auf Dauer mithalten zu können, müssen
etliche Häfen auf den Balearen modernisiert werden (einzelne seien
bereits beispielhaft). Auch die Wasserverschmutzung und
Umweltzerstörung müsse eingedämmt werden, wenn die Küsten der
Inseln attraktiv bleiben sollen. „Der Nautiksektor ist nicht Feind
der
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