In seltener Eintracht und Harmonie haben die Balearen-Regierung
und die Opposition auf den Inseln von der neuen Zentralregierung in
Madrid mehr Geld für den Archipel gefordert. In einer am
vergangenen Dienstag gemeinsam im Balearen-Parlament
verabschiedeten Erklärung forderten sie den spanischen
Ministerpräsidenten José Luis Rodríguez Zapatero (PSOE) unter
anderem auf, die Rabatte für Inselresidenten bei Reisen auf das
Festland von 33 auf 50 Prozent anzuheben. Weiter wurde die
Zentralregierung aufgerufen, die Zuschüsse für die Infrastrukturen
und das Bildungswesen auf den Inseln deutlich zu erhöhen.
Völlig überraschend hatte sich der balearische Ministerpräsident
Jaume Matas (PP) erstmals seit Herbst wieder persönlich an einer
Debatte im Parlament beteiligt. Er appellierte an die linke
Opposition, mit seiner Regierung zusammenzuarbeiten, um Madrid zur
vollständigen Umsetzung des Finanzstatuts der Balearen, dem
„Régimen Especial de Baleares” (REB) zu bewegen. Hierbei handelt es
sich um ein Finanzierungsgesetz, das den besonderen Verhältnissen
des Archipels aufgrund der Insellage Rechnung tragen soll.
Matas griff bei seinen Forderungen auf Vorlagen der Opposition
zurück. Sie hatte bereits vor dem Regierungswechsel in Madrid
höhere Finanzleistungen angemahnt. Der balearische Regierungs-Chef
konkretisierte die Forderungen, etwa bei der Rabattanhebung auf 50
Prozent.
Unterdessen bat der balearische Tourismusminister Joan Flaquer
(PP) bei seinem neuen Amtskollegen in Madrid, José Montilla (PSOE),
um ein baldiges erstes Treffen.
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