Um die derzeit gesperrte Bahnstrecke zwischen Inca und Manacor
steht es nach Angaben der Balearen-Regierung weitaus schlimmer als
bislang bekannt. Allein auf dem Abschnitt zwischen Inca und Sineu
wurden 25 Böschungen festgestellt, an denen Steinschlag– und
Bergrutschgefahr drohen, sagte der Generaldirektor des
Bau-Ministeriums, Carlos Jover. „Am besten wäre es, wir würden eine
völlig neue Strecke errichten”, erklärte der Ministerialbeamte zu
Wochenbeginn.
Die Strecke ist seit dem Zugunglück bei Petra am 13. März außer
Betrieb. Damals waren 13 Menschen zum Teil schwer verletzt worden.
Die Linie war ein Jahr zuvor, wenige Wochen vor den balearischen
Regionalwahlen, eröffnet worden.
Die balearische Bau-Ministerin Mabel Cabrer (PP) machte indirekt
die links-regionalistische Vorgängerregierung für das Unglück
verantwortlich. „Das Problem ist, dass seinerzeit die notwendigen
Arbeiten nicht ausgeführt wurden. Es waren lediglich unvollendete
Provisorien. Und die neue Mannschaft im Ministerium ist darüber
nicht informiert worden”, sagte die Politikerin.
Unterdessen nahmen die Forderungen der Fahrgäste zu, die
eingleisige Strecke wieder freizugeben. Die Bahn im Inselosten hat
darüber hinaus viele Befürworter. Mit einem Demonstrationsmarsch
von Manacor über Artà nach Capdepera forderten am vergangenen
Wochenende 2000 Menschen die Wiedereröffnung der alten Zugstrecke.
Sie hatte früher den Nordosten an das mallorquinische Bahnnetz
angebunden.
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