Auf Mallorca sollen Opfer der Terroranschläge vom 11. März und
ihre Angehörigen Erholung und Abwechslung finden. Der Hotelverband
Playa de Muro jedenfalls hat eine entsprechende Einladung
ausgesprochen. Wie José de Luna, Präsident des Verbandes, gegenüber
MM erklärte, wolle man damit einen kleinen Beitrag leisten,
um das Leid zu lindern. Ende September 2002 hatten in einer
ähnlichen Aktion 450 Kinder aus den Flutgebieten in Deutschland auf
Mallorca eine Urlaubswoche verbracht.
Wie Luna weiter sagte, habe man sich mit Hilfe der Gemeinde
Muro, deren Bürgermeister Miguel Ramis als Eigentümer von Grupotel
selbst Großhotelier ist, mit den Behörden in Madrid – Rathaus und
Autonome Region – in Verbindung gesetzt, um mit den Opfern in
Verbindung zu treten. Er hat einen entsprechenden Brief an
Ministerpräsidentin Esperanza Aguirre und an Bürgermeister Alberto
Ruiz-Gallardón geschrieben.
Erste Priorität bekämen laut Luna die nächsten Angehörigen der
Todesopfer sowie die Personen, die bei den Attentaten verletzt
wurden, und ihre Familien. „Wir haben in den Wochen nach Ostern,
bevor die absolute Hauptsaison beginnt, sowie Ende September und
Oktober ausreichend Kapazitäten, um die Betroffenen für jeweils
eine Woche bei uns aufzunehmen”, so José de Luna, der als
Eigentümer der Esperanza Hoteles selbst an der Playa de Muro
vertreten ist. „Deswegen hat das Ganze mit Werbung auch nichts zu
tun”, betont er vorsorglich. Mögliche Besucherzahlen kann er nicht
nennen, „es hängt von der Zusammenarbeit mit Madrid ab, wie viele
der Opfer zu uns kommen”.
Einen kleinen Haken hat die Sache noch, denn die Gäste müssen
auch nach Mallorca kommen. Deswegen stehe man zurzeit mit den
Fluggesellschaften Air Europa, Spanair und Air Berlin in
Verhandlungen, man hoffe, in den nächsten Tagen zu einem positiven
Ergebnis zu kommen.
Bei der Aktion im Jahr 2002, Kinder aus den von den schweren
Fluten betroffenen Gebieten für eine Woche nach Mallorca zu holen,
gab es mit den Flügen allerdings ein Problem, so dass am Ende die
Balearen-Regierung Flieger chartern musste, um die kleinen Gäste
aus Deutschland zu holen. In drei Schichten à einer Woche
verbrachten jeweils 150 „Flutkinder” aus Sachsen und Sachsen-Anhalt
eine Woche auf Mallorca; sie waren gemeinsam mit ihren Betreuern
(auf zehn Kinder einer) in Hotels an der Playa de Muro
untergebracht.
Für die meisten von ihnen war es die erste Urlaubsreise
überhaupt, von der einen Woche Mallorca, in der sie viel Programm
geboten bekamen, waren sie begeistert.
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