Mit einer dreisten Masche treibt eine Bande zurzeit ihr Unwesen
auf Mallorca. Wie ein MM-Leser mitteilt, ist ein Trupp aus
britischen Arbeitern unterwegs, der unvermittelt bei Besitzern von
Häusern auf dem Land auftaucht und anbietet, Zufahrtswege neu zu
asphaltieren. Das Material sei von anderen Baustellen übrig,
deswegen könne man besonders günstig arbeiten.
Ob man sich auf einen Preis einigt oder nicht: Der Trupp beginnt
zu arbeiten. Greift der überrumpelte Eigentümer ein, heißt es, man
habe sich doch auf soundsoviel Euro pro Meter geeinigt, jetzt könne
man auf keinen Fall mehr aufhören.
Droht man damit, nichts zu zahlen, antwortet der Anführer des
Trupps, dass er seine Leute nicht bezahlen könne. „Dann haben Sie
ein Problem mit zehn Arbeitern”, so die nur sehr dürftig verbrämte
Drohung.
Der MM-Leser hat denn auch einen Teil der geforderten Summe
gezahlt, und will aus Angst vor möglichen Repressalien nicht mit
Namen genannt werden. Gleiches ist auch seinem Nachbarn
widerfahren, der allerdings erst wegen der schlechten Qualität der
Arbeit nicht zahlen wollte. Auch hier gab es Drohungen von Seiten
der Arbeiter.
Rechtsanwalt und Abogado Arno Meuser rät grundsätzlich, einen
Auftrag für Handwerker immer nur schriftlich und mit genauer
Leistungsbeschreibung zu geben. Im Falle der britischen Bande liegt
für ihn der Fall klar: „Das ist zum einen eine Ordnungswidrigkeit,
weil solche Arbeiten von der Gemeinde genehmigt werden müssen, und
zum anderen eine versuchte Nötigung, was als Straftat geahndet
wird.” Also darf ein Eigentümer den Trupp nicht ohne weiteres
beauftragen, einen Weg zu asphaltieren. Wird die Arbeit ohne
Einwilligung des Besitzers begonnen, muss man Anzeige erstatten.
Und zwar bei der Polizei, sollte es schon zu Drohungen gekommen
sein, beziehungsweise bei der Gemeinde wegen der fehlenden
Baugenehmigung.
Damit sollte sich das Problem relativ schnell lösen lassen. Denn
der britische Bautrupp arbeitet illegal auf Mallorca, ist als Firma
nicht angemeldet und zahlt weder Steuern noch Sozialabgaben.
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