Mallorcas Autobahngegner blasen zum großen Aufmarsch in Palma.
Unter dem Motto „Wer Mallorca liebt, der zerstört es nicht” hoffen
die Organisatoren, zur Großkundgebung an diesem Samstag, 14.
Februar, 30.000 Menschen auf die Straße zu bringen.
Der Termin mit dem liebreichen Motto – in Verfremdung eines
Slogans des Inselrates „Wir lieben Mallorca” – fällt passenderweise
auf den Sankt-Valentinstag. Seit Wochen arbeiteten mittlerweile 80
Naturschutzorganisationen, Verbände, Gewerkschaften,
Bürgerinitiativen und Anwohnervereine auf den Tag der
Massendemonstration hin, zuletzt schlossen sich die in der
Opposition sitzenden Sozialisten dem Bündnis gegen Asphalt und
Beton an.
Der Protest richtet sich gegen die Verkehrs– und
Infrastrukturpolitik der Balearen-Regierung. Den Widerstand
mobilisiert insbesondere die Plataforma Autovía No, die sich gegen
den Bau einer Autobahn von Inca nach Manacor wendet. Die Trasse,
deren Pläne derzeit öffentlich ausliegen, hat bereits in den
betroffenen Dörfern Costitx, Sineu und Petra viele Menschen gegen
das Projekt aufgebracht.
Ein wenig Rückenwind erhalten die Ausbaugegner derzeit aus
Brüssel. Das EU-Umweltkommissariat wies die spanische
Zentralregierung an, eine Umweltverträglichkeitsstudie für das
Bauvorhaben zwischen Sineu und Costitx vorzulegen, das die
Bedrohung einheimischer Tierarten wie Milane und Eidechsen
berücksichtigen müsse.
Auf massive Gegnerschaft stoßen auch die Pläne der
Balearen-Regierung für den Bau einer zweiten Ringautobahn um Palma.
Insbesondere in den Umlandgemeinden wie Son Sardina, Establiments
und Son Ferriol sehen die Anwohner ihre ländlich geprägten
Wohngebiete in Gefahr. Zulauf zur Demonstration erhoffen sich die
Organisatoren auch von Gegnern der Autobahnverbreiterung
Palma-Manacor, der Verlängerung der Autobahnen in Richtung Campos
und Andratx, des Ausbaus des Flughafens Palma sowie der Errichtung
eines Themenparks in Calvià, wie er von einer dänischen
Investorengruppe beabsichtigt ist.
Die balearische Verkehrsministerin Mabel Cabrer (PP) ließ indes
vorab erklären, die Regierung werde ungeachtet einer
Massenkundgebung nicht von ihren Plänen abrücken. Die Entscheidung
über den Ausbau der Infrastrukturen sei bereits an den Wahlurnen
gefallen. Gegner wie der Schullehrer Miquel Rayó werfen der
Ministerin dagegen vor, das Ausüben demokratischer Macht mit dem
Monopol der Macht zu verwechseln.
Kundgebung an diesem Samstag, 14. Februar, in Palma. Beginn um
18 Uhr an der Plaça de Espanya. Der Demonstrationszug führt durch
die Straßen Oms, Rambla, Unió, Born, Conqueridor, Cort, Colom. Die
Abschlusskundgebung findet auf der Plaça Major statt.
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