Die Saisonabschluss-Reise der Management-Agentur „Pro Comp”
führte einige Golfprofis und ihre Sponsoren nach Mallorca. In den
letzten Tagen des Trips war auch ein Stargast dabei, der früher so
weit sprang, wie er heute schlägt: Dieter Thoma.
Der Ex-Skispringer, der nach dem Jahrtausendwechsel ins zivile
Berufsleben startete, freute sich, mal wieder auf Mallorca zu sein:
„Ich finde die Insel super!” Schon im Sommer verbrachte er zusammen
mit Lebensgefährtin Mandana eine Woche in Camp de Mar. Die
gemeinsame Tochter Kim-Mona, die in diesen Tagen zwei Jahre alt
wird, hatte das Paar in Deutschland gelassen. „Wir sind mit dem
Auto herumgefahren, waren schön essen ... Der kleine Galicier in
Port d'Andratx ist unser Lieblingsrestaurant”, erinnert sich Dieter
Thoma im MM-Gespräch.
Zur Karriere nach der Karriere gehört bei Dieter Thoma die
Tätigkeit als Co-Moderator. Zusammen mit Günther Jauch berichtet er
für RTL von Skisprung-Events. In den kommenden Wochen wird man ihn
wieder häufig auf dem Bildschirm sehen. „Der Vertrag läuft noch
vier Jahre”, so Thoma, der im Oktober 34 wurde. Der Schritt vom
Aktiven zum TV-Experten gelang ihm erfolgreich. In diesem Jahr
waren Thoma und Jauch zum Beispiel für den Deutschen Fernsehpreis
nominiert.
Der Ex-Skispringer überzeugt durch Fachkompetenz und seine
lockere Art. „Ich brauchte nicht viel zu lernen”, meint Thoma. „Man
wollte mich nicht verbiegen. Aber so ein Sprung auf die andere
Seite ist immer schwierig. Im Herzen bleibt man immer Sportler. Das
war ja mein Lebensinhalt. Ich habe einen richtigen Schnitt
gemacht.”
Skispringen war das Leben des Schwarzwaldjungen aus
Hinterzarten. Das Talent hatte ihm der liebe Gott in die Wiege
gelegt. Großvater Albert war Skilehrer, Vater Franz als Langläufer
Mitglied der Nationalmannschaft und sein Onkel Georg Olympiasieger
und Weltmeister in der Nordischen Kombination. Und dann kam Dieter:
Er wurde zweimal Skisprung-Weltmeister (1990 allein, '99 mit der
Mannschaft), gewann die Vierschanzentournee (*90), holte Bronze bei
den Olympischen Spielen '94, auch Silber (*98) und Gold (*94) mit
der Mannschaft, gewann 13 internationale Medaillen.
Seinen ersten Sprung absolvierte Klein-Dieter mit sechs Jahren.
Thomas ältester Sohn Nicolas, der mit Schwester Noemi bei seiner
Mutter Manuela in München lebt, ist sieben. Setzt der Kleine die
Familientradition fort? „Nein. Skifahren, das kann er zwar schon
sehr gut, aber Skispringen ist nichts für ihn. Dadurch, dass er in
München lebt, kommt er nicht so oft zum Skifahren. Ich bin ja
direkt am Skilift aufgewachsen. Wenn man dort groß wird und es viel
Schnee gibt, dann liegt es nahe, dass man irgendwann diese Sportart
ausübt.”
Schon in jungen Jahren machte Thoma Karriere. Dass seine
Kindheit anders verlief als die vieler Gleichaltriger, weiß er.
„Durchaus verliert man einen Teil seiner Jugend. Aber man bekommt
einige ganz andere Werte zurück. Was ich im Sport gelernt habe –
extreme Akzeptanz, extremer Neid, extrem positive und negative
Dinge – das kriegt man im normalen Leben gar nicht mit.”
Der Sportler erinnert sich an ein Schlüsselerlebnis, wie er es
selber nennt: „Ich war 15 oder 16. Da gab es in der Schule ein
hübsches Mädel, das mir gefallen hat. Aber ich hatte bei ihr keine
Chance. Dann war ich Juniorenweltmeister und deutscher Meister bei
den Senioren.” Nach seinen Erfolgen wurde Thoma in der Schule per
Lautsprecher-Durchsage begrüßt. „In der nächsten Pause kam dieses
Mädchen zu mir und fragte, ob wir nicht mal ins Kino oder essen
gehen wollen. Das habe ich gedacht: Ups, was ist denn hier
passiert? Damit konnte ich erstmal nicht umgehen. Das Gespür, was
wirklich echt ist, bekommt man erst mit der Zeit.”
Auch Sven Hannawald und Martin Schmitt mussten lernen, mit
diesem Problem klar zu kommen. Sie sind noch mehr als Thoma in
seiner aktiven Zeit regelrechte Popstars, werden von den Teenys
angehimmelt. „Wir haben nicht daran gearbeitet, dass wir Popstars
werden”, meint Thoma. „Aber daran, dass es Preisgeld gibt, dass die
Sponsoren mehr Interesse haben. Man hat ja gesehen, dass die
Stadien voll und die Einschaltquoten gut waren. Und RTL hat es
drauf, aus Sportlern, die Leistung bringen, Stars zu machen. Aber
die Leistung steht ganz vorne. Die sind ja nicht nur Popstars
geworden, weil sie gut aussehen”, meint Thoma zur Entwicklung
seines Sports.
Wenn Thoma nicht im Moderatoren-Einsatz ist, steht er oft auf
dem Golfplatz. Er spielt bei Promi-Turnieren für den
Eagles-Charity-Golfclub und den Verein „Spielend helfen”. Auch
beruflich interessiert ihn Golf. Thoma will Kontakte zwischen
Sport, Prominenz und Wirtschaft herstellen. „Man kann beim Golfen
viele wichtige Menschen kennen lernen.”
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