„Hilf mit, dass die Touristen wiederkommen.” Seit Donnerstag
hängen auf Mallorca, Menorca und Ibiza Plakate, die die
einheimische Bevölkerung davon überzeugen sollen, dass die
Reisewirtschaft positiv für die Balearen ist. Ein weiterer Slogan
der (im Original katalanischen) Kampagne: „Der Tourist, ein Freund”
und in Anlehnung an die New-York-Werbung mit dem Herz ein „Ich mag
Touristen”. Wie der balearische Tourismusminister Joan Flaquer (PP)
mitteilt, hängen die Plakate zunächst bis Ende des Jahres, die
Kosten belaufen sich auf 60.000 Euro. Für das kommende Frühjahr
soll die Werbung verstärkt wieder aufgenommen werden.
Für 2004 stehen für Marketing insgesamt mindesten 20 Millionen
Euro zur Verfügung, wie der Minister erklärt. Der Werbeetat seines
Ministeriums beträgt 13 Millionen Euro, dazu kämen die Ausgaben
anderer Ressorts, etwa die des Ministeriums für Sport, dass einen
Profi-Radrennstall mit Namen Illes Balears sponsern wird (S. 59).
Außerdem gibt es Vereinbarungen etwa mit Reiseveranstaltern in den
Quellmärkten, gemeinsam Balearen-Promotion zu machen.
Diese Anstrengungen für ein Wiedererstarken des Tourismus, von
dem die Wirtschaft der Inselgruppe zu 80 Prozent direkt abhängt,
sind auch nötig. Wie das zu Flaquers Ministerium gehörige
touristische Forschungsinstitut Cittib jetzt veröffentlichte, sind
die Einnahmen aus dem Tourismus auf den Balearen im Jahr 2002 um
nicht weniger als 600 Millionen Euro zurückgegangen. Gaben die
Urlauber insgesamt im Jahr 2001 noch knapp 7'6 Milliarden Euro für
Reisen auf die Inselgruppe aus, waren es 2002 nur noch gut 6'6
Milliarden, ein Minus von zwölf Prozent.
Weil von den Reisekosten ein Teil im Heimatland verbleibt, sank
der Anteil, der auf den Archipel fließt, von fast 5'2 auf nur noch
knapp 4'6 Milliarden Euro. Allein für Unterkunft sanken die
Ausgaben von knapp 1'7 auf nur noch knapp 1'2 Milliarden Euro.
Dafür konnten sich die Gastronomen über Mehreinnahmen freuen, statt
870 klingelten 898 Millionen Euro in der Kasse.
Sorgen macht vor allem die Wintersaison. Wegen der schwachen
Auslastung 2002/2003 stehen in dieser Nebensaison 50.000 Betten
weniger als sonst zur Verfügung. Außerdem schließen viele Hotels in
diesem Jahr früher ihre Pforten.
Einen Silberstreif am Horizont vermeldet der mallorquinische
Hotelverband FEHM laut „Diario de Mallorca”. Die Buchungen liegen
um zwölf Prozent über denen des Vorjahres. Sorgen macht die Lage in
Großbritannien. Wegen des gegenüber dem britischen Pfund starken
Euros und der Inflationsrate steigen die Preise für Balearenreisen
um 16 Prozent.
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