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Es war kein großes Spiel, aber ein großes Fest. Real Mallorca reichte am Mittwoch im heimischen Stadion Son Moix ein 1:1-Unentschieden gegen Deportivo La Coruña, um in das Endspiel des spanischen Pokals einzuziehen. Das Hinspiel vor einem Monat hatten die Inselkicker mit 3:2 gewonnen.

Im Finale treffen die Mannen von Trainer Gregorio Manzano auf Recreativo de Huelva. Der Termin am 28. Juni steht bereits, aber der spanische Verband hat noch keinen Austragungsort festgelegt. In der dritten Endspielteilnahme geht Mallorca als Favorit ins Rennen, denn der Club aus Andalusien, der älteste in Spanien, ist trotz der jüngsten guten Resultate Schlusslicht der ersten Liga.

In die Begegnung vor 20.000 Zuschauern ging Mallorca zunächst sehr verhalten – mit dem Vorsprung im Rücken kein Wunder. Deportivo-Trainer Javier Irureta hatte eine offensive Marschroute ausgegeben und mit den Ex-Mallorquinern Albert Luque und Diego Tristán zwei Stürmer aufgestellt. Vor allem Luque brachte mit seinen schnellen Vorstößen Gefahr. So in der 20. Minute, als er sich rechts gegen den Veteranen Miquel Soler durchsetzte und von der Grundlinie nach innen passte. Tristán ließ den Ball geschickt durch, wodurch Fran freie Schussbahn hatte und die Gästeführung markierte.Weil Auswärtstore doppelt zählen, musste Depor noch nachlegen. Zwar hatten die Galicier meist den Ball, aber weitere klare Chancen blieben Mangelware.

Nach dem Pausentee änderte sich das Bild, weil Mallorca sich jetzt nicht mehr zurückzog, sondern bereits in der Hälfte des Gegners attackierte. Vorbei war es deswegen mit der Depor-Kontrolle. Mit zunehmender Spieldauer wurde Real immer gefährlicher, vor allem, weil Spielmacher Ariel Ibagaza aufdrehte.

Es war ein munteres Spiel, wenngleich rassige Strafraumszenen fehlten. Eine der wenigen Aktionen vor dem gegnerischen Tor brachte dann die Entscheidung. Nach einem Eckstoß köpfte Harold Lozano den Ball zu Ibagaza, der sich einmal um die eigene Achse dreht und Keeper Juanmi mit einem Flachschuss überwindet. Entscheidung deshalb, weil man die 84. Minute schrieb und Depor jetzt noch zweimal hätte treffen müssen.

Mallorca hat jetzt die Chance, erstmals in der Vereinsgeschichte einen der klassischen Titel zu gewinnen. Bislang steht lediglich eine Supercopa in der Vitrine. Im Pokalfinale war Real bereits zweimal. 1991 gab es gegen Atlético Madrid eine 1:0-Niederlage nach Verlängerung. 1998 gegen Barcelona ging es sogar ins Elfmeterschießen, wo man mit viel Pech scheiterte.

So erfolgreich Mallorca Halbfinals bestreitet – bislang kam man immer weiter –, so erfolglos spielte man in den Endspielen. Gegen Huelva soll die Geschichte umgeschrieben werden.