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Jaume Matas ist am Montag als spanischer Umweltminister von Elvira Rodríguez, bislang Staatssekretärin im Finanzministerium, abgelöst worden. Am Mittwoch ernannte die konservative Volkspartei PP auf den Balearen den Mallorquiner offiziell zum Spitzenkandidaten für die Regionalwahlen am 25. Mai.

Eigentlich keine besondere Nachricht, denn dass das passieren würde, war bereits klar, als Matas im Jahr 2000 von Ministerpräsident José María Aznar ernannt wurde. Ein wichtiger Grund für die Ernennung war schließlich, dass Matas als Kandidat für die Regionalwahlen aufgebaut werden sollte. Matas, der 1993 nach einem parteiinternen Machtkampf und zwei geschassten Ministerpräsidenten innerhalb eines Jahres Regierungschef auf den Balearen wurde, verlor seine erste Wahl 1998 und wurde von dem Mitte-Links-Pakt mit dem jetzigen Ministerpräsidenten Francesc Antich (PSOE) abgelöst. Aznar will die traditionelle PP-Hochburg unbedingt zurückgewinnen.

Im Rennen um den Regierungssitz Consolat de Mar sehen die Titelverteidiger Matas als Ideal-Gegner. Denn er hat als Minister gleich mit mehreren Problemem zu kämpfen gehabt. Vor allem die Tanker-Katastrophe an der galicischen Küste hat der PP-Regierung schweren Image-Schaden zugefügt. Matas selbst war am ersten Wochenende der Ölpest in den Naturpark Doñana nach Andalusien gereist, am zweiten Wochenende zu einigen Wahlkampfterminen auf die Balearen.

Außerdem sind auf dem Archipel zwei Prozesse anhängig, die Matas belasten könnten. In einem geht es um mutmaßliche E-Mail-Spionage des politischen Gegners („Caso Bitel”), in dem anderen um mutmaßlichen Wahlbetrug („Caso Formentera”). In beiden Fällen könnte Matas theoretisch jetzt als Beschuldigter verhört werden, weil er nach seinem Ausscheiden als Minister keine Immunität mehr genießt.

Doch Matas zu unterschätzen, wäre sicher ein Fehler. Obwohl er seiner Zeit als Minister und politischer Entscheider abseits der provinziellen Streitereien auf der Insel hinterhertrauert, ist er ein glänzender Kommunikator und kann sehr gut mit Menschen. Nicht umsonst wird er „der Lächler” genannt.

Als Minister kümmerte er sich bereits um seine politische Zukunft auf den Balearen. So hat er sich bei Inselratspräsidentin Maria Antònia Munar beliebt gemacht, als er mit acht Millionen Euro half, das Landgut Raixa zu kaufen. Munars Uniò Mallorquina wird wohl das Zünglein an der Waage sein und entscheiden, ob die jetzige Regierung an der Macht bleibt oder ob Matas Ministerpräsident werden kann.

In viele Gemeinden hat das Umweltministerium Geld gepumpt, um Strandpromenaden zu bauen. In Colònia de Sant Jordi soll ein Besucherzentrum des Nationalparks Cabrera entstehen. Eine Investition von 15 Millionen Euro, für die Palma auch einen Ableger im Torre d'en Pau erhält.