Die publikumswirksame Sprengung der Bauruine Na Borges in Santa
Margalida kurz vor Jahreswechsel hat im Nachhinein weit mehr Staub
aufgewirbelt als der Balearen-Regierung Recht sein kann. Vor
wenigen Tagen entbrannte ein heftiger Streit darüber, ob die
Regionalregierung nicht leichtfertig 822.000 Euro zu viel der
Ökosteuer in dieses Projekt investiert habe. Letzten Dezember ging
das knapp 4000 Quadratmeter große Grundstück samt unbeendeter
Appartmentanlage für 1'9 Millionen Euro in öffentlichen Besitz
über.
Das balearische Tourismusministerium forderte jetzt von der
Stadtverwaltung Santa Margalida sämtliche Unterlagen an, die dem
Gemeindearchitekten für die Beurteilung der baurechtlichen
Situation des Grundstücks dienten. Denn auf Grundlage dieses
Berichts wurde der Verkaufspreis festgelegt. Damit reagierte das
Ministerium auf Vorwürfe des Stadtrats Joan Monjo (Unió
Mallorquina), wonach die von den Konservativen (PP) regierte
Stadtverwaltung Santa Margalidas der Balearen-Regierung wichtige
Informationen wissentlich vorenthielt. Laut Aussage Monjos habe
damit der Preis in die Höhe getrieben werden sollen.
So sei der Regionalregierung unter anderem nicht mitgeteilt
worden, dass die baurechtliche Situation des Grundstück unsicher
war und zwei Gebäude ohnehin hätten abgerissen werden müssen. Santa
Margalidas Bürgermeister Antoni del Olmo wies den Vorwurf der
Manipulation bei dem Deal von sich. Seiner Aussage zufolge habe die
Balearen-Regierung aus ihm unerfindlichen Gründen weitaus mehr an
die Eigentümer bezahlt, als diese ursprünglich verlangten.
Die PP forderte unterdessen, dass Tourismusminister Celestí
Alomar zu dem „mehr als konfusen Kauf Stellung nimmt”. Schließlich
handele sich um öffentliche Gelder.
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