Spaniens größte Fluggesellschaft Iberia ließ am vergangenen
Sonntag nichts unversucht, die Passagiere des Flugs IB 8630 von
Valencia nach Palma für immer zu vergraulen. Wegen einer Anhäufung
von Pannen vergingen ganze fünf Stunden, ehe die Fluggäste
mallorquinischen Boden erreichten.
Der Start der Turboprop-Maschine war für 19 Uhr vorgesehen. Den
im Eincheck-Bereich wartenden Passagieren wurde nach 19 Uhr
mitgeteilt, dass sich ihr Flug verzögern werde. Um wie viele
Minuten – oder Stunden – wurde nicht gesagt, nur, dass innerhalb
von 55 Minuten eine weitere Bekanntgabe erfolgen würde. Eine
derartige Durchsage wiederholte sich in der Folgezeit noch zweimal.
Die Fluggäste mussten derweil zusehen, wie Flugzeuge, die einen
späteren Abflugtermin hatten, abhoben. Sogar eine Maschine nach
Palma war darunter.
Kurz nach 22 Uhr wurden die Wartenden schließlich aufgefordert,
den Flieger zu besteigen. Kaum saßen alle Passagiere auf ihren
Sitzen, blies das Kabinenpersonal zum Rückzug – angeblich wegen
eines Fluglotsenstreiks, der schon am Tag zuvor zu zahlreichen
Verspätungen geführt hatte. Da sich die Passagiere nun weigerten,
das Flugzeug zu verlassen, schaltete die Besatzung kurzerhand die
Klimaanlage aus. Eine 50jährige Frau wurde in der stickigen Luft
ohnmächtig und musste behandelt werden. Zurück auf dem Flugfeld
sollte ein Bus die Fluggäste in den Terminal bringen, diese indes
weigerten sich. Jetzt halfen nur noch die Überredungskünste der
Guardia Civil.
Rund fünf Stunden nach planmäßiger Abflugzeit, um 0.30 Uhr, hob
die Maschine schließlich doch noch ab. Die Passagiere, über die
Behandlung durch das Flugpersonal höchst erbost, wollen Iberia auf
Schadenersatz verklagen.
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