Alle Anstrengungen der Inselbehörden, Mallorca wegen seiner
kulturellen, sportlichen und landschaftlichen Reize als Insel des
Qualitätstourismus voran zu bringen, in Ehren. Doch dürfte klar
sein, wo für die meisten Mallorca-Fans die größten Vorzüge liegen:
Wegen der Strände und des Sonnenscheins fliegen jedes Jahr
Millionen ein. Und auch für viele Inselresidenten fängt jetzt, mit
Beginn der Badesaison, der schönste Teil des Jahres an.
Wer hier lebt und ein Faible für das Meer und die sich dadurch
bietenden Freizeitaktivitäten hat, kann sich angesichts der Fülle
von Möglichkeiten glücklich schätzen. Und wer um die Bedeutung des
Tourismus für einen großen Teil der Bevölkerung weiß, nimmt die
Unannehmlichkeiten, die durch die Massen im Hochsommer verursacht
werden, stillschweigend in Kauf.
Protest ist allerdings dort angebracht, wo Probleme immer wieder
auftauchen – und nichts dagegen getan wird, obwohl das gar nicht so
schwer wäre. Ich denke da zum Beispiel an die Klagen vieler
Urlauber über fehlende sanitäre Einrichtungen an den Stränden. Es
sollte doch eigentlich nicht die Welt kosten, Duschen und Toiletten
in angemessener Zahl zu installieren.
Anderswo – bereits auf der Nachbarinsel Ibiza – scheint das
schließlich auch zu funktionieren. Selbst an sogenannten
Naturstränden, also entfernt von Ortschaften, finden sich dort
saubere und sogar recht hübsche Bars und Restaurants mit der
entsprechenden Infrastruktur. An vielen Playas auf Mallorca bleibt
den Strandgängern oft nichts anderes übrig, als in dringenden
Fällen das Wasser oder die Dünen aufzusuchen. Von Qualität kann da
keine Rede sein.
Zu begrüßen sind dagegen die Anstrengungen der
Balearenregierung, die Strände sicherer zu machen (S. 5).
Aufklärung gehört zur Kampagne, hat es sich in den vergangenen
Jahren doch immer wieder gezeigt, dass häufig Unvernunft im Spiel
ist, wenn Menschen beim Baden in (lebens-)gefährliche Situationen
kommen.
Nur den Kopf schütteln kann man auch über die (nicht wenigen),
die mutwillig mit der eigenen Gesundheit umgehen. Schon der Anblick
von bereits verbrannten Körpern, die immer noch der Sonne
preisgegeben werden, tut weh. Wenn also schon das eigene
Wohlbefinden keine Rolle spielt, dann doch bitte wenigstens für die
anderen ein wenig mehr Maß halten.
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