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Wenn Carlos Moyà doch noch bei den Mallorca Open antritt, wäre Organisator Frank Lichte restlos zufrieden. Aber auch so ist der Hamburger Inselresident stolz auf seine Arbeit. Schließlich hatte er, nachdem lange unsicher war, ob es die Mallorca Open geben würde, nur zwei Monate Vorbereitungszeit. Und mit Gustavo Kuerten hat ein absoluter Top-Spieler zugesagt. Der Sieger der French-Open 2001 und Gewinner der ersten Auflage des Turniers auf Mallorca 1999 feiert in Palmanova ein Comeback nach langer Verletzungspause.

Ob Lokalmatador Moyà die letzte verbliebene Wild-Card bekommt, hängt von seinem Abschneiden beim Turnier in Barcelona ab, bei dem er zu Redaktionsschluss die dritte Runde erreicht hatte. Lichte traf sich mit dem Crack am Dienstag auf dem Festland und „will die Wild-Card bis zum letzten Augenblick reservieren”. Moyà sei in „Top-Form”, hat aber Probleme mit dem Oberschenkel. Wenn sich die Hoffnung auf Moyà zerschlägt, hat Lichte noch ein As im Ärmel: „Dann kommt Magnus Norman, auch eine ehemalige Nummer eins der Welt.”

Mallorquiner können auf jeden Fall einen Einheimischen anfeuern, denn der erst 15-jährige Rafael Nadal startet mit einer Wild-Card im Hauptfeld. Lichte: „Ein großes Talent, das wir unterstützen wollen.”

Die Auslosung findet am Sonntag gegen 14 Uhr statt. Aufgeschlagen wird am Montag um 11 Uhr, wie auch an den anderen Tagen der Woche. Gespielt wird bis zum Einbruch der Dunkelheit, es gibt in der Anlage in Palmanova kein Flutlicht.

Der Eintritt kostet von Montag bis Freitag 20 Euro, Kinder und Jugendliche bis 16 zahlen die Hälfte. Für Halbfinale und Finale am Wochenende sind 25 beziehungsweise 15 Euro fällig. Der Gewinner des Turniers streicht 66.400 US-Dollar ein, insgesamt sind die Mallorca Open mit 381.000 Dollar dotiert. Für den Sieger sind außerdem 35 Ranglistenpunkte zu holen.

An der Anlage in Palmanova wird mit Hochdruck gearbeitet, alles ist im Zeitplan, so Frank Lichte. Nach drei Jahren in der Stierkampfarena wird jetzt also in einem deutlich kleineren Stadion gespielt, statt 10.000 haben jetzt 3000 Besucher Platz. Während sich in der Arena meist nur wenige tausend Zuschauer verloren, können sie in Palmanova richtig Stimmung machen, hofft Lichte.

Gute Laune soll es auch bei der Players' Night geben, die am Dienstag im Pacha mit geladenen Gästen steigt. Die Bar „Golden Door” sorgt für Champagner und Cocktails, Adam & Eve für Live-Musik.

Frank Lichtes Ziel für dieses Jahr: „Wir wollen schwarze Zahlen schreiben.” Die Zeiten, in denen seine Vorgänger Millionen draufzahlten, seien vorbei. Er ist zuversichtlich, dass er das schafft. In nur zwei Monaten Vorbereitungszeit ist es ihm gelungen, mit Sponsoren, vorneweg dem balearischen Tourismusministerium, den Etat weitgehend zu decken. Natürlich braucht er auch Zuschauereinnahmen, die sind aber „nicht entscheidend”.

Da der Vorverkauf erst seit einer Woche läuft, hat Lichte keine Rückläufe. Die Logen sind schon verkauft. Er rechnet damit, dass die meisten Besucher ihr Ticket an der Tageskasse kaufen.

Ob das Turnier auch 2003 auf Mallorca stattfindet, will Lichte, der die Rechte für weitere vier Jahre hat, in den ersten sechs Wochen nach der Veranstaltung entscheiden: „Ich will die Open gerne hier behalten”, sagt er. Aber es gibt auch andere Interessenten.