Mit reichlich Aufwand wurde bis zum Montag auf Mallorca für die
neue ZDF-Spielshow „Auge um Auge” gedreht, die am Dienstag zum
ersten Mal über den Bildschirm flimmerte. Moderator Kai Böcking
begrüßt nun immer dienstags ab 20.15 Uhr fünf prominente
Kandidaten, die gegeneinander antreten.
Auf Mallorca sollten sich jeweils die Kandidaten kennen lernen,
die es im Studio miteinander zu tun bekommen. Denn es geht darum,
dass sie die Schwächen der Konkurrenten einschátzen können. Das
Trainingscamp für die ersten sechs Folgen, mit deren Ausstrahlung
begonnen wurde, fand auf Teneriffa statt. Für die zweite
Sechser-Staffel wählte die Produktionsfirma
Kirch-Media-Entertainment Mallorca.
Auch Moderator Kai Böcking nutzte die Gelegenheit und schaute im
Trainingscamp im Dorint-Hotel von Camp de Mar vorbei. Der 38 Jahre
alte in Neuss geborene Wahl-Münchner freut sich über die neue Show:
„Es ist eine Idee, die aus England kommt und dort seit zwei Jahren
erfolgreich läuft. Bei uns sieht man Promis in einer anderen
Umgebung.”
Das Prinzip der Show, die in England „Dog eat dog” heißt und
dort mit Normalos statt Promis läuft, basiert darauf, dass der
vermeintlich Schwächste auf dem jeweiligen Gebiet die Aufgabe lösen
muss. Böcking vergleicht es mit seiner Schulzeit: „Wenn beim Sport
zwei Mannschaften gewählt wurden, blieb am Ende einer immer sitzen.
Beim Fußball war ich das. Wenn du mal einen guten Tag hattest und
ein Tor geschossen hast, dann sagten alle: ,Der kann's ja doch'.
Wenn's nicht klappte, meinten alle: ,Der Böcking konnte ja noch nie
Fußball spielen'. So funktioniert eigentlich die Sendung.”
Beim ZDF legte man große Wert darauf, den geeigneten Moderator
für das neue Format zu finden. Man organisierte eine
Zuschauerumfrage und ließ aus mehreren Kandidaten wählen. Und so
kommt Böcking nach zwei Jahren Abstinenz wieder im Abendprogramm
zum Einsatz. Den Fans der täglichen ZDF-Spielshow „Risiko”, die
zwischen 16 und 17 Uhr läuft, bleibt er aber als Moderator
ebenfalls erhalten.
Der TV-Mann wurde durch die legendäre Musiksendung „Formel 1”
bekannt, die er von '88 bis '90 präsentierte. Später machte er
Sendungen wie „Heiter bis ulkig”, „Dollar”, „Die Ersten”,
„Holidate”, war für den „ZDF-Fernsehgarten” aktiv und hatte von '96
bis '99 die Erlebnisshow „Jetzt kannst du was erleben”.
Seit März 1998 moderiert Kai Böcking „Risiko”. Aus seiner Sicht
ist diese Erfahrung einer der Punkte, der ihn zum geeigneten
Moderator von „Auge um Auge” macht. „Nach 400 Folgen ,Risiko' habe
ich die Routine, mit Leuten umzugehen. Und die Promis sind für mich
ganz normale Menschen. Ob das nun ein berühmter Schauspieler ist
oder nicht, das ist mir herzlich egal.”
„Eines ist mir in den ersten Sendungen aufgefallen”, erzählt
Böcking. „Normalerweise wollen die Promis immer etwas vorstellen,
das neue Buch, die neue Serie oder etwas ähnliches. Das ist bei uns
nicht so. Die wollen noch nicht mal darüber reden, weil sie alle
nervös sind wie in der Schule.”
Die denken, so der Moderator: „Hoffentlich finden die anderen
meinen schwachen Punkt nicht und schicken mich da vorne hin, dass
ich mich vor 300 Leuten im Studio und ein paar Millionen vor den
Fernsehgeräten wirklich ein bisschen blamiere. Die sind alle
richtig im Prüfungsstress.”
Nur zwei Tage dauerte der Besuch von Kai Böcking im
Trainingscamp. Es wird nicht sein letzter Besuch auf der Insel
gewesen sein. „Ich bin eigentlich jedes Jahr mindestens drei, vier
Tage hier”. Im letzten Herbst urlaubte Böcking beispielsweise mit
Ehefrau Angela in Son Vida.
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