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Mallorca kam in dieser Woche um Negativschlagzeilen in Deutschland herum. Allerdings nur deshalb, weil das mutmaßliche Attentat in Tunesien die Nachricht von der Festnahme des Al-Qaida-Finanzchefs in Spanien gänzlich in den Schatten stellte. Ansonsten hätte man diese Woche wohl viel über die „Terrorinsel Mallorca” lesen können.

Fest steht, dass der Terror näher zu uns herangerückt ist. Die Mörder sind – bzw. waren – unter uns. Das gilt jedoch nicht nur für Mallorca, das gilt ebenso für Frankfurt, Hamburg oder Paris, es gilt für die ganze Welt. Al Qaida scheint überall zu sein.

Für Urlaubsgebiete können solche Nachrichten besonders verheerende Wirkungen haben. Das Geschäft mit dem Touristen ist ein sehr sensibles, das mussten auch schon Länder wie die Türkei oder Ägypten erfahren. Die Menschen wollen ihren Urlaub unbeschwert genießen, frei von Sorgen oder gar Ängsten. So können wir auch nur aufrichtig bedauern, was die armen Tunesier erwartet, die so stark auf die Devisen aus dem Tourismus angewiesen sind.

Mallorca war immer eine sichere Bank, „profitiert” womöglich auch diesmal von der zu erwartenden Tourismus-Krise in Nordafrika. Daran wird auch die Festnahme des Al-Qaida-Terroristen in Barcelona nichts ändern. Man muss nichts dramatisieren, darf aber auch nichts schönreden: Es gibt keine Erkenntnisse, dass Mallorca Ort eines Attentats sein könnte, es ist aber natürlich auch nicht auszuschließen. Zumal das bislang beste Argument für die Sicherheit Mallorcas, die schützende Insellage, nur noch bedingt zählt. Die Logistik bleibt schwierig, aber Al-Qaida-Terroristen brauchen im Gegensatz zu den Mördern von der ETA keine Fluchtwege, um sich in Sicherheit zu bringen.

Das Risiko eines terroristischen Anschlags ist nicht höher als sonstwo in Europa. Bleibt die psychologische Komponente. Aber die Erfahrung zeigt, dass sich Urlauber und Residenten auf Mallorca vor kriminellen Elementen aller Art sehr sicher fühlen. Dass jetzt ein Streit um die Kriminalitätsrate entbrennt, ist daher bedauerlich. Man sollte doch fähig sein, Zahlen zu lesen und zu deuten. Sollte es Defizite geben, muss mit einer Aufstockung der Polizei reagiert werden.

Hundertprozentige Sicherheit ist nicht erreichbar. Aber darum bemühen sollte man sich trotzdem.