D ie Dreharbeiten zu dem ARD-Film „Rosenkrieg(er)” führten
Schauspielerin Jutta Speidel für einige Tage nach Mallorca. Die
Insel ist für die Münchnerin kein Neuland: „Ich kenne Mallorca sehr
gut, gehöre aber nicht zu den Hausbesitzern. Ich leiste mir den
Luxus, Freunde zu haben, die schöne Fincas besitzen. Wenn ich Lust
auf Mallorca habe, dann wohne ich ein paar Tage privat”, erzählt
Jutta Speidel im MM-Gespräch. Meistens hält sie sich dann im der
Gegend zwischen Santanyí und Felanitx auf: „Das ist eine ganz
schöne Ecke.”
In wenigen Tagen allerdings lässt sie sich in der Nähe von
Manacor verwöhnen. Nach Abschluss der Dreharbeiten geht es zwar
erstmal nach München, Jutta Speidel, die gerade großen TV-Erfolg
als Nonne in der Serie „Um Himmels Willen” hat, ist zu Gast bei
„Wetten dass..?” (Samstag, 23. März). Am 26. März ist sie jedoch
schon wieder auf der Insel, feiert hier ihren 48. Geburtstag. „Eine
Freundin hat versprochen, mich zu bekochen, wir sind eine ganze
Clique.” Karfreitag geht es nach Hause. „Die Eier werden in München
gesucht.”
Jutta Speidel kann auf eine lange Karriere zurückblicken. Schon
im Teeny-Alter hüpfte sie durch Pauker-Filme. Später folgten
TV-Erfolge wie „Verurteilt”, „Die letzten Ferien” oder „Fleisch”
und viele Serien („Drei sind einer zuviel”, „Forsthaus Falkenau”,
„Alle meine Töchter”). Auch die Theaterbühne ist Jutta Speidel, die
ihren Beruf einst richtig gelernt hat, vertraut. Sie spielte in
Klassikern wie „Jedermann” oder „Hamlet”.
Zurzeit sieht man Jutta Speidel dienstags um 20.15 Uhr als
flotte Nonne Lotte – ein großer Erfolg. In dieser war „Um Himmels
Willen” zum Beispiel Tagessieger bei den deutschen TV-Quoten, 6'11
Millionen Zuschauer schalteten ein. „Ja, mit dieser Nonne hat
nochmal ein ganz neuer Run eingesetzt”, meint die
Hauptdarstellerin, deren mittelfristige Planung auch von Lotte
beherrscht wird. „Ab Mai drehen wir die zweite Staffel. Das geht
bis Ende des Jahres, und dadurch ist mein Jahr zu. Ich habe schon
Theater absagen müssen und zwei Filme”, bedauert Jutta Speidel.
In der verbleibenden Zeit kümmert sich die alleinerziehende
Mutter um ihre Töchter Franziska (18) und Antonia (15) und um ein
Projekt, das eine echte Herzensangelegenheit der Schauspielerin
ist. Ihr Verein „Horizont” betreut in München obdachlose Mütter und
deren Kinder. „Es geht uns im Gegensatz zu vielen anderen Projekten
in der Stadt um eine etwas längerfristige Betreuung, wir machen ein
intensives Programm mit jeder einzelnen Mutter, mit jedem einzelnen
Kind. Das soll dazu führen, dass die Frauen selbständig leben
können, einen Beruf haben, die Kinder in der Schule mitkommen.”
Anders als die meisten anderen Prominenten, die Gutes tun, ist
Jutta Speidel bei „Horizont” nicht auf einen fahrenden Zug
aufgesprungen, sondern Initiatorin und treibende Kraft bei dem
Projekt. „Das ganze Ding ist mein Baby. Ich bin für jede Mark, die
in den Verein fließt, zuständig. Natürlich ist das sehr mühsam,
weil ich jeden Monat 25.000 Mark eintreiben muss, um den Verein am
Leben zu halten.” Momentan geht es ihr sogar noch um mehr Spenden:
„Wir bauen in diesem Jahr ein neues Haus, ich sammle zurzeit 8'5
Millionen. In dem Haus sollen 90 Leute Platz haben, wir wollen das
Angebot noch ausbauen.”
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