Ganz fertiggestellt ist die neue Vertretung der Balearischen
Regierung in Deutschland noch nicht. Doch am Rande der ITB stellte
Ministerpräsident Francesc Antich die Räumlichkeiten schon einmal
vor, in denen die „Balearen-Botschaft” ihren Betrieb aufnehmen
soll.
Das Ladenlokal befindet sich auf dem Platz vor dem Neuen Tor 1a,
direkt neben der Bundesgeschäftsstelle der Gründen/Bündnis 90. Chef
der Einrichtung wird Josep Moll Marquès, ehemaliger sozialistischer
Abgeordneter im balearischen Parlament, Oppositionsführer im
Palmesaner Stadtrat, Autor und Journalist (unter anderem für MM).
Er erhält einen Vertrag als „technischer Berater” der
Landesregierung, sein Titel wird wohl „Vertreter der Balearischen
Inseln in der Bundesrepublik Deutschland” heißen, aber den
„Balearen-Botschafter” wird er nicht loswerden.
Der 67-Jährige wird allerdings nicht nach Berlin ziehen, sondern
zwischen Mallorca und der Hauptstadt pendeln. Seine Aufgabe sieht
er darin, zunächst einmal das Büro funktionstüchtig zu machen. Er
muss Personal suchen (voraussichtlich drei Personen) und die
Einrichtung bestellen. Außerdem obliegt ihm das inhaltliche
Konzept. „Wir werden uns viel mit Tourismus beschäftigen”, erklärt
Moll gegenüber MM, „aber nicht ausschließlich”. Man will einen
„Gesamteindruck” des Archipels vermitteln. Das soll etwa durch
Ausstellungen balearischer Künstler, aber auch internationaler
Künstler, die auf den Balearen leben, erreicht werden. Dazu will
Moll Kunsthandwerk zeigen sowie für die Verbreitung heimischer
Lebensmittel wie Sobrassada und menorquinischem Käse und
mallorquinischem Wein werben.
Ansonsten plant Moll, für bessere wirtschaftliche Beziehungen zu
sorgen und die ökologischen Aspekte der balearischen
Tourismuspolitik hervorzuheben. Gleichzeitig sieht er sich als
Ansprechpartner für deutsche Medien, wenn es darum geht,
spezifische Fragen des balearischen Alltags zu beantworten. Moll:
„Wir wollen auch möglichen verzerrten Darstellungen der Balearen
entgegentreten.”
Und noch eine Hoffnung hat Josep Moll: „Ich würde mich freuen,
wenn Joschka Fischer mal reinschauen würde.” Schließlich sind sie
nicht nur Nachbarn, sondern auch Namensvettern.
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