Ein Extrablatt für den König.

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In Anwesenheit des spanischen Königspaares ist am Donnerstag in Palma das neue Druckzentrum des Medienkonzerns Grupo Serra – zu dem auch das Mallorca Magazin gehört – feierlich in Betrieb genommen worden. Auf der hochmodernen Anlage des deutschen Druckmaschinenherstellers Koenig & Bauer werden nun alle Zeitungen der Verlagsgruppe Serra – also neben MM die spanische Tageszeitung „Ultima Hora”, die katalanische Zeitung „Diari de Balears” sowie das englische „Majorca Daily Bulletin” produziert.

Um 12.45 Uhr hatte das Warten ein Ende: Eskortiert von mehreren Limousinen mit Leibwächtern rauschte der royalblaue Wagen von König Juan Carlos I. und Königin Sofía auf das Betriebsgelände des neuen Verlags– und Druckereigebäudes in Palmas Industriegebiet Son Valentí an der Vía Cintura. Mit jugendlichem Elan, aber leicht gerötetem Gesicht, stieg der König aus dem Wagen. Vor dem Gebäude wurde das Königspaar vom balearischen Verleger und Hausherrn Pedro A. Serra begrüßt. König Sofía nahm aus den Händen der Serra-Enkelin Margalida Serra Moreda einen Strauß Osterglocken entgegen. Der hochgewachsene König neigte sich tief zu dem kleinen Mädchen hinunter und erhielt einen schüchternen Begrüßungskuss auf die Wange.

Gut eine Stunde vor der Ankunft Ihrer Majestäten hatte sich die Insel-Prominenz ein Stelldichein am Druckzentrum gegeben, um den Monarchen zu empfangen. Quasi in letzter Minute hatten Reinigungswagen der Stadtwerke die Zufahrt im Industriegebiet von Erde und Zementstaub befreit. Vor den Kameras der Presse und den Augen zahlloser Sicherheitsbeamter in Uniform und Zivil defilierte die balearische Prominenz aus Politik, Wirtschaft, Gesellschaft und Kultur.

Inselratspräsidentin Maria Antònia Munar (UM) trug dezentes Make-Up und Silberschmuck, der balearische Ministerpräsident Francesc Antich (PSOE) eine orangene Krawatte und der PP-Oppositionsführer auf den Inseln und spanischer Umweltminister Jaume Matas einen blauen Anzug. Auch aus Madrid waren zahlreiche Prominente aus der Medienbranche angereist.

Nach ausgiebigem Händeschütteln warf Juan Carlos den Journalisten ein joviales „Buenos días” zu und verschwand im Inneren des Gebäudes, um sich die technische Anlage zeigen zu lassen. An den Rundgang schloss sich jener Moment an, dem die rund 600 in der Betriebshalle versammlten Gäste und Mitarbeiter geharrt hatten. Unter Beifall marschierte das Königspaar ein, Mallorcas Bischof Teodor Úbeda spendete kirchlichen Segen. In seiner kurzen Ansprache ließ Verleger Serra die Vergangenheit Revue passieren: „Als ,Ultima Hora' einst begann, hätte sich niemand träumen lassen, dass das vierseitige Blättchen 110 Jahre später die größte Zeitung der Balearen stellt und auf einer Druckmaschine produziert wird, die der König von Spanien höchstpersönlich gestartet hat. Viva el rey!”

Um die Schnelligkeit der Anlage unter Beweis zu stellen, brachten die Drucker noch während der Anwesenheit des Königs eine „Ultima Hora”-Sonderausgabe heraus, deren Titelfoto die Begrüßung des Königs durch Pedro Serra dokumentiert. Das Königspaar mischte sind leutseelig unter die Anwesenden, schüttelte Hunderte Hände und wechselte mit den Gesprächspartnern jeweils ein paar freundliche Worte. Zum Abschluss gab es ein Erinnerungsfoto mit allen Konzernmitarbeitern auf einem bereitgestellten Stufenpodest im Hof, wobei dem Königspaar erneut lauter Beifall entgegenbrandete. Dann bestiegen Juan Carlos und Sofía ihren Wagen, und schon war die Autokolonne wieder von dannen.

Unter den wenigen geladenen Deutschen befand sich der Immobilienhändler Matthias Kühn. „Ich freue mich, dass ihm die Ehre zuteil wird, die ihm gebührt”, sagte Kühn über Serra. Die neue Druckerei sei die Vollendung eines Lebenswerks. „Zugleich zeigt sich einmal mehr Serras Einfluss. Wenn er ruft, kommt die ganze Insel.”

Für den langjährigen Abonnement-Chef des Mallorca Magazins, José Martínez, war die Zusammenkunft mit dem König ein einzigartiges Erlebenis. Der Spanier und der Monarch schüttelten sich die Hände. Für Martínez bedeutete die Geste „muchísimo”. Einmal in seinem Leben wollte der 63-Jährige aus Logroño Juan Carlos persönlich begegnen. „Weil er mein König ist.”