In welchen Teil der Welt man auch reist, meist ist dort eine
deutschsprachige Zeitung oder Zeitschrift zu finden. Gemeint sind
nicht die eingeflogenen Exemplare deutscher Verlage, sondern vor
Ort verlegte Blätter. Diese Printmedien vermitteln oft
Interessantes, das in den einheimischen Zeitungen nicht
aufgegriffen wird.
MM nimmt unter diesen „Auslandszeitungen” eine besondere
Stellung ein. Mit einer Auflage von 40.000 Exemplaren pro Woche ist
das Mallorca Magazin – schon seit mehr als 30 Jahren auf dem
Markt – die größte deutschsprachige Zeitung außerhalb des deutschen
Sprachraumes.
Bunt ist das Angebot deutschsprachiger Publikationen im Ausland:
Tageszeitungen, Wochenzeitungen, Monatshefte, Kirchenblätter,
aufwendig gemachte Magazine oder nur wenige Seiten umfassende
Heftchen liefern Deutschen, Österreichern und Schweizer, den
Angehörigen deutscher Minderheiten und Touristen Wissenswertes in
der Muttersprache.
Der deutsche Journalist Atze Schmidt sammelt in Peking
deutschsprachige Publikationen aus aller Welt und fasst sie in
einer „(ganz anderen) Presseschau” zusammen. Aber auch er kann
nicht mit Gewissheit sagen, wie viele deutschsprachige Blätter es
im Ausland gibt.
Die älteste deutschsprachige Veröffentlichung dieser Art ist die
„Sankt Petersburgische Zeitung”. Gegründet im Jahr 1727, erschien
das Blatt zunächst bis 1916. Die damalige Hauptstadt des russischen
Reiches wechselte immer wieder den Namen, hieß Petrograd und
Leningrad, und seit sie wieder Sankt Petersburg heißt, gibt es auch
wieder das Blatt, jetzt als Monatszeitung. Der Jahrgang 2002 ist
damit der 200. Jahrgang dieser Zeitung.
Altehrwürdig ist auch das „Argentinische Tagblatt”, gegründet
1889. Das in der Erstausgabe vermerkte Ziel formulierte man so:
„... mit echtem Freisinn und unerschütterlicher Überzeugungstreue
die Deutschsprechenden im Lande den Weg des Fortschritts und der
Freiheitsliebe zu führen.” Deutschsprachige Blätter gibt es in fast
allen südamerikanischen Ländern, in Ungarn und Italien, in
Neuseeland und Tschechien, in Kanada, Dänemark und Rumänien, in
touristischen Regionen wie der Costa del Sol oder den Kanarischen
Inseln. Blätter wie „Der neue Pester Lloyd”, „Dolomiten – Tagblatt
der Südtiroler”, „Neuseeland News”, „Albertaner – Die Stimme der
Deutsch-Kanadier in Alberta” oder „Der Nordschleswiger – Deutsche
Tageszeitung in Dänemark”. „Alleine in den Vereinigten Staaten
erscheinen 30 in Deutsch geschriebene Zeitungen”, erklärte Björn
Akstinat, der Organisator der Internationalen Medienmesse, die im
November vergangenen Jahres in Köln stattfand. Er geht davon aus,
dass außerhalb des deutschen Sprachraumes insgesamt rund 3000
deutsche Periodika existieren. Dazu 50 Fernseh- und 350
Hörfunkprogramme in deutscher Sprache.
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