Hoffentlich kommt sie zustande, die Städtepartnerschaft zwischen
Palma und Düsseldorf. Ein solches Bündnis der Kommunen ist nämlich
überfällig.
Klar ist, dass die Unterzeichnung von Partnerschaftsurkunden
alleine noch nichts bewirkt. Es müssen Menschen gefunden werden,
die sie mit Leben füllen. Wenn das gelingt, könnten die Bürger der
beiden Landeshauptstädte wirklichen Nutzen daraus ziehen.
Vor allem die in Palma beziehungsweise auf ganz Mallorca. Denn
es ist doch auffällig, dass man auf der Insel kaum von der
kulturellen Vielfalt profitiert, die das Gemisch der Nationalitäten
eigentlich mit sich bringt. Gut, die Fremden haben die
Weihnachtsbäume und die deutsche Wurst gebracht, aber wirklich
kennengelernt hat sie kaum jemand. Auch unter der Jugend gibt es
viel zu wenig Austausch. Wir haben auf Mallorca zwar deutsche,
schwedische und sonstige „internationale” Schulen, aber keine
bedeutende europäische, in der mallorquinische und ausländische
Kinder wirklich zusammengebracht werden, um voneinander zu
lernen.
Städtepartnerschaften in Deutschland funktionieren in der Regel
auf Vereins- und auf Schulebene. Vor allem letzteres wäre also eine
Chance für ein besseres Verständnis zwischen Deutschen und
Mallorquinern in der Zukunft. Wer einen Freund in Deutschland hat,
wird auch den Deutschen auf Mallorca anders begegnen. So manche
Ausländerdiskussion würde sich erübrigen. Ganz abgesehen davon,
dass viele Eltern hierzulande ein reges Interesse daran haben, dass
ihre Kinder Deutsch lernen. Man weiß um die Bedeutung der
Fremdsprache in der alles dominierenden Tourismusindustrie, die
viel wirtschaftlichen, aber wenig kulturellen Reichtum gebracht
hat.
Düsseldorf wäre eine gute Wahl, nicht zuletzt deshalb, weil die
Rhein-Metropole die meisten Flugverbindungen zwischen Deutschland
und Mallorca hat – und auch sonst so einige Gemeinsamkeiten
festzustellen sind. Und wenn die Achse Palma–Düsseldorf mal
funktioniert, wer weiß, vielleicht folgen andere Mallorca-Gemeinden
diesem Beispiel.
Es wäre eine erste gute Tat, wenn der neue
deutsch-mallorquinische Verein Motor der Partnerschaft würde. Es
ist an der Zeit, dass die Alemanes auf Mallorca nicht nur als
Kunden betrachtet werden.
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