Die Hamburger Mode-Designerin Jil Sander will das Landgut Raixa
kaufen. Die Kaufabsicht droht die Bemühungen des spanischen
Umweltministers Jaume Matas (PP) zu torpedieren, das Landgut für
die Öffentlichkeit zu erwerben. Nach Angaben der Raixa-Eigentümer
vom Donnerstag soll die Hamburger Designerin bereit sein, für das
Landgut 1'35 Milliarden Pesetas (15'9 Millionen Mark) zu zahlen.
Die Finca mit ihren weitläufigen Renaissance-Gärten am Fuße des
Tramuntana-Gebirges gilt als eines der bedeutendsten
Kulturdenkmäler der Insel.
Mitte Oktober hatten Matas und Mallorcas Inselratspräsidentin
Maria Antònia Munar angekündigt, das seit Jahren zum Verkauf
stehende Landgut für 1'2 Milliarden Pesetas (14'1 Millionen Mark)
über die staatliche Nationalpark-Stiftung kaufen zu wollen.
Der Inselrat hatte das emblematische Landgut unter Denkmalschutz
gestellt und dadurch ein Vorkaufsrecht erworben. Das gilt aber nur
so lange, wie kein höheres Kaufangebot von privater Seite vorliegt.
Sollte ein Privatkäufer mehr Geld für das Landgut bieten, könne der
Staat gleichziehen und die Finca erwerben, andernfalls erhält der
private Interessent den Zuschlag.
Die in sechs Bevollmächtigte zersplitterte Erbengemeinschaft von
Raixa war sich am Donnerstag noch uneins, an wen sie das Landgut
verkaufen wolle.
Inselratspräsidentin Munar hatte zuvor – als noch von 12'6
Milliarden Pesetas die Rede war – erklärt, die Differenz
ausgleichen zu wollen. „Wenn die Eigentümer aber den Preis in die
Höhe treiben wollen, werden wir bei der Versteigerung nicht
mitmachen.”
Jil Sanders Anwälte teilten mit, Raixa werde in jedem Fall der
Öffentlichkeit zugänglich bleiben.
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