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Der traditionsreiche Kunstperlen-Produzent Majórica ist schwer angeschlagen. Das international tätige Industrieunternehmen mit Fertigungsstandort in Manacor ist bei den Banken mit rund sieben Milliarden Pesetas (82'3 Millionen Mark) verschuldet.

Die Konzernführung kündigte vergangene Woche „drastische Maßnahmen” an, die „den Aktionären, der Geschäftsleitung und den Beschäftigten große Opfer” abverlangten.

Während bereits mehrere Vorstandsmitglieder den Hut nehmen mussten, bangen derzeit rund 500 Mitarbeiter sowie weitere 1000 Zulieferer um Arbeitsplätze und Einkommen, zumal die Belegschaft als „überdimensioniert” gilt. Die Balearen-Regierung zeigte sich indes besorgt über die Entwicklung in dem Vorzeigeunternehmen.

Nach Angaben mallorquinischer Medien hat Majórica sein Geschäftsergebnis seit drei Jahren jährlich mit einem Minus von 600 bis 900 Millionen Pesetas (bis zu 10'5 Millionen Mark) abgeschlossen. 1998 hatte die Investmentgruppe Alpha Private Equity Group die Mehrheit an Majórica erworben. Der Sitz der einstigen Familienunternehmes von 1902 wurde nach Barcelona verlegt.

Das Problem scheint indes hausgemacht zu sein. Die Mitbewerber auf dem Perlenmarkt bewerten das laufende Jahr laut „Diario de Mallorca" als gut.
Majórica kündigte unterdessen einen Umstrukturierungsplan an. Einzelheiten sollen in der kommenden Woche bekanntgegeben werden. Die Majórica-Aktionäre seien bereit, das Stammkapital zum Schuldenabbau zu erhöhen.

In einer Stellungnahme betonte der Betriebsrat, die Auswirkungen auf die Belegschaft so gering wie möglich halten zu wollen. „Wir werden keine Blankoschecks unterschreiben.” Angesichts der Alarmzeichen aus Manacor stellte das balearische Arbeitsministerium Hilfen in Aussicht, wenn die Firma ihren Krisenplan offenlege. Das Handelsministerium sucht ebenfalls nach Auswegen.