Fliegen wird teurer. Das ist eine schlechte Nachricht für die
Konsumenten. Aber Fliegen wird für die Fluggesellschaften wieder
zum profitablen Geschäft. Das ist nicht nur für die Unternehmen
eine gute Nachricht. Was hat schließlich der Kunde davon, wenn
wegen des ruinösen Wettbewerbs Airlines pleite gehen? Die Fly-FTI
landet dieser Tage zum letzten Mal, und ob die in finanziellen
Schwierigkeiten steckende LTU in der Luft bleibt, muss man
abwarten. Auch das ist eine Folge von Ticketpreisen, die für Flüge
zwischen Mallorca und Deutschland häufig unter 300 Mark lagen. Bei
solchen Tarifen (und den durch Kerosin und Dollar gestiegenen
Kosten) schrieb selbst die kostengünstig operierende Air Berlin im
Jahr 2000 rote Zahlen.
Wenn alle deutschen Ferienflugesellschaften wirtschaftlich
überleben, ist es wahrscheinlich, dass die Preise weiterhin günstig
bleiben – jedenfalls relativ. Viel schlimmer wäre es, wenn die ein
oder andere Airline pleite ginge, weil dann die überlebenden viel
ungenierter an der Preisschraube drehen könnten. Und den vewöhnten
Mallorca-Fliegern sei gesagt: Nach wie vor kann man von Deutschland
nirgendwohin so bequem und günstig fliegen wie auf die
Sonneninsel.
Während sich der Markt der deutschen Mallorca-Flüge also wieder
normalisiert, kann davon bei den innerspanischen Inselflügen kaum
die Rede sein. Seit Jahren beklagen die Airlines, dass die Strecken
zwischen den Baleareninseln und weiter zum Festland nicht rentabel
zu fliegen seien. So lange die Iberia noch in Staatsbesitz war,
konnten ihr die Verlustbringer noch in den Flugplan gezwungen
werden. Da sind jetzt private Anteilseigner vor. Die durch die
Terroranschläge verursachte oder zumindest verschlimmerte Krise in
der Luftfahrtindustrie führt jetzt noch dazu, dass diese Routen als
erstes dem Rotstift zum Opfer fallen.
Bleibt als Alternative, die Strecken als im öffentlichen
Interesse zu erklären. Während Subventionen an die Airlines in der
EU verboten sind, kann der Staat den Betrieb dieser Verbindungen
auschreiben, weil die Balearen eine verkehrstechnisch
benachteiligte Region sind. Ob diese Alternative allerdings für
bessere und günstigere Flugverbindungen sorgt, ist lange nicht
sicher. Doch wenn das freie Spiel des Marktes für weitere
Streichungen im Flugplan sorgt, könnte es sein, dass nichts anderes
übrig bleibt, als sie auszuprobieren.
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