Für den Umwelt-Ingenieur im balearischen Gesundheitsministerium,
Pedro Tarancón, ist die Sache klar: „Port de Pollença ist ein
konfliktgeladener Punkt. Aber abgesehen davon ist die
Wasserqualität an Mallorcas Stränden – punktuelle, kurzzeitige
Verunreinigungen einmal ausgenommen – ganz ausgezeichnet”.
Seit Anfang Mai hatten die Mitarbeiter der Gesundheitsbehörde 24
Wochen lang 52 Strände in regelmäßigen Abständen kontrolliert. Auf
Mallorca gibt es insgesamt 120 feste Messpunkte.
Die Bilanz kann sich sehen lassen: Von den 52 unter die Lupe
genommenen Playas wiesen 30 – das sind mehr als die Hälfte –
während des gesamten Untersuchungszeitraums ausnahmslos „sehr gute”
Wasserwerte auf. An den übrigen 22 Playas musste 40mal die Not
„gut” und 14mal „ausreichend” vergeben werden. Etwa die Hälfte der
registrierten Verunreinigungen waren auf Regenfälle zurückzuführen.
Die Niederschläge hatten über die Straßenkanalisation und Torrentes
Dreck ins Meer gespült. Im August belasteten Hitze und
Besuchermassen vor allem die engen Calas, in denen der
Wasseraustausch langsamer vonstatten geht.
Negativ fiel Port de Pollença auf. Dort hieß es neun Mal
lediglich „ausreichend”, sechs Mal immerhin „gut“. Schuld ist nach
Tarancóns Worten die veraltete Kläranlage, so dass über den Torrent
de Sant Jordi häufig unzureichend geklärte Abwässer ins Meer
gelangen. „Mit dem Qualitätstourismus, den sie dort haben, bleibt
der Kommune nichts anderes übrig, als Abhilfe zu schaffen.” Andere
Stadtverwaltungen wie Calvià reagierten dagegen unverzüglich, wenn
nur „gut” ausgestellt wurde. In Santa Ponça etwa wurde im Juni der
Torrent gereinigt, die Qualität besserte sich fortan auf „sehr
gut”.
Für die Tests gibt die Balearen-Regierung im Jahr umgerechnet
rund 350.000 Mark aus. Den zusätzlichen Kontroll-Aufwand im Sommer
sponsert die deutsche Fluggesellschaft Air Berlin. Das Mallorca
Magazin und die spanische Schwesterzeitung „Ultima Hora”
veröffentlichten wöchentlich die Ergebnisse. Eine gute Nachricht:
Nach den Worten des Air-Berlin-Geschäftsführers Joachim Hunold wird
die Gesellschaft die Tests auch im kommenden Jahr wieder finanziell
fördern.
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