Für die Balearen sind die Flugverbindungen zwischen den Inseln
sowie zwischen Archipel und spanischem Festland lebenswichtige
Verkehrsadern. Ohne gute und günstige Verbindungen leidet die
Wirtschaft, betont der balearische Ministerpräsident Francesc
Antich (PSOE).
Aktueller Anlass: Die spanischen Fluggesellschaften Iberia,
Spanair, Ae-Bal und wahrscheinlich auch Air Europa werden mit
Beginn des Winterflugplans Anfang November die Frequenzen zum Teil
deutlich ausdünnen. So streicht die Iberia drei tägliche
Verbindungen: je eine zwischen Palma und Barcelona, Palma und
Madrid sowie Ibiza und Madrid. Spanair streicht die
Direktverbindungen Ibiza-Madrid, Ibiza-Barcelona und Menorca-Madrid
ersatzlos. Air Europa hat eine Straffung des Flugprogramms bereits
angekündigt, jedoch noch keine konkreten Streichungen
bekanntgegeben.
Teuer sind die Verbindungen ohnehin. Für einen Hin– und Rückflug
von Palma nach Madrid werden bei Spanair für ein reguläres Ticket
41.930 Pesetas (439 Mark) fällig, bei Air Europa 42.500, bei Iberia
25.500 Pesetas. Laut Tarifplan vom 31. Dezember 1999 gab es für
diese Strecken Tickets noch für 32.600 Pesetas (Spanair), 30.000
(Air Europa) oder 17.700 Pesetas. Das sind prozentuale Steigerungen
zwischen 28'62 und 44'07 Prozent. Die vor zwei Jahren genehmigte
Erhöhung des Rabattes für auf den Balearen ansässige Bürger auf 33
Prozent ist damit mehr als aufgezehrt.
Angesichts dieser Tatsache beklagte Antich, dass es mehr
Direktflüge zwischen den Balearen und Deutschland als zwischen dem
Archipel und dem Festland gäbe. Er erneuerte seine Forderung, die
spanische Zentralregierung möge zustimmen, die Routen zwischen den
Baleareninseln sowie zum Festland zum „öffentlichen Service”
erklären.
Der spanische Verkehrsminister Francesco Álvarez-Cascos (PP) hat
bei einem Treffen mit einer balearischen Delegation jedoch
lediglich versprochen, den Vorschlag zu prüfen. Der balearische
Verkehrsminister Francesc Quetglas (PSOE), der in Begleitung des
Oppositionspolitikers José María Gonzáles Orea (PP) in Madrid war,
konnte keine Zugeständnisse erreichen.
Vor diesem Hintergrund unterstreicht Alvaro Middelmann,
Air-Berlin-Direktor für Spanien und Portugal, dass durch die
Nutzung von Palma als Umsteigeflughafen viele Verbindungen aufs
Festland bestehen: „Und zwar schnell, direkt und zu deutlich
günstigeren Preisen.”
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