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Die ersten politischen Entscheidungen zum Umbau des östlichen Abschnitts des Paseo Marítimo in Palma sind gefallen. Endlich. Denn die Hauptzufahrt für die Inselbesucher bietet derzeit ein denkbar desolates Bild: Brachflächen, auf denen Autos parken, ein schmuckloser Zweckbau des Energieversorgers Gesa, der den Blick auf die Kathedrale verstellt. In dieser architektonischen Katastrophe steckt allerdings eine große Chance. Die Planer können Tabula rasa machen und das Vorhandene ohne Kompromisse der Abrissbirne preisgeben. Diese Möglichkeit in einer solchen Innenstadt nahen Lage ist wahrhaft selten.

Bleibt zu hoffen, dass bei der neuen Bebauung die Messlatte für die Investoren hoch gelegt wird. Dann kann sich nahe des geplanten Messe- und Kongress-Zentrums – wichtig dass es als Ersatz für die vorhandenen Kapazitäten entsteht – eine neues schickes Viertel entwickeln. Schon jetzt ist die Meile vor dem Stadtstrand beliebt, am Abend treffen sich dort Spaziergänger, Skater und Radler.

Was laut derzeitiger Planung noch bleibt, ist der Verkehr – leider. In diesem Punkt ist mehr Konsequenz angebracht. Wie es gehen kann, hat Barcelona gezeigt. Die Stadt hatte eine ähnliche Struktur und hat die Uferstraße vor den Olympischen Spielen unter die Erde verlegt. Entstanden ist ein Stadtstrand mit Straßencafés und Restaurants, in denen die Gäste sitzen können, ohne ihre Stimme strapazieren zu müssen. Außerdem ist so die Verbindung von der Stadt zum Meer hergestellt – eine ideale Lösung.

Bis dahin ist der Weg für Palma zweifellos noch weit. Denn der Verkehr soll weiter mindestens vierspurig über den künftig palmengesäumten „Stadtboulevard” rauschen. Überhaupt ist der Abschnitt-Ost erst ein Anfang. Denn dann kann es gegenüber der Kathedrale mit dem Umbau der alten Mole nahtlos weitergehen. Und auch auf den folgenden Kilometern ist der Paseo in viel stärkerem Maße eine Straße für den Verkehr denn eine Flaniermeile für die Bürger. Ein Tunnelbau ist die Lösung, denn ohne die Verkehrsader kommt die Stadt kaum aus. Allerdings ist eine solche Verlegung äußerst kostspielig und ohne finanzielle Hilfe aus Madrid kaum zu stemmen. Vielleicht muss sich Palma erst um die Olympischen Spiele bewerben, damit der Paseo eine Meile für die Menschen und nicht für die Autos wird. Aber auch die Spiele gibt's bekanntlich nicht auf die Schnelle.