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Mit den nicht mehr ganz so heißen Septemberwinden kommen mehr Urlauber nach Mallorca als je zuvor: Die Auslastung der Urlauberhotels in den ersten Tagen nach dem Ende der absoluten Hochsaison im August ist jedenfalls optimal: ,,Die Häuser sind voll oder fast voll”, bestätigt Pedro Cañellas, Präsident des mallorquinischen Hoteliersverbandes, gegenüber der Tageszeitung ,,Diario de Mallorca”. Das bestätigt sein Kollege Miquel Vidal, der für die Playa de Palma Vorsitzender des Verbandes ist, schränkt aber ein, dass ,,das eine Woche anhält, dann gehen die Zahlen zurück”. Auch Cañellas will als Zwischenfazit für den Beginn des Septembers nur ,,eine Verbesserung” konstatieren.

Das Jahr begann, wie praktisch überall auf der Welt, auch auf der Insel sehr schwach: statt Millenniumsboom eine dicke Enttäuschung. Der Sommer schwächelte hier zu Beginn, weil Destinationen wie die Türkei oder Ägypten nach schweren Krisen früher als erwartet an alte Erfolge anknüpften.

2000 ist das Jahr der Diskussion um die Ökosteuer, die die Balearenregierung den Touristen abknöpfen möchte, um Umwelt– und Infrastrukturprojekte zu finanzieren. Die Hoteliers sind radikal dagegen, dass nur Übernachtungen in ihren Etablissements besteuert werden. Das sei ungerecht und illegal, weil etwa 30 Prozent der Urlauber steuerfrei kommen können, weil sie privat oder in illegal vermieteten Unterkünften schlafen.

Die Diskussion ist seit einiger Zeit so kontrovers, dass Hoteliers und Tourismusminister Celestí Alomar nicht mehr miteinander sprechen. Und in dieser Stimmung kommt den Hoteliers jede Negativmeldung gerade recht – um die Schuld daran der Regionalregierung und ihrem Ökosteuerprojekt unterzuschieben. Egal, ob das nun stimmt oder nicht. Und wenn die Lage sogar gut ist, wird sie relativiert – nur keine Lorbeeren für die böse Regierung.