Gambas auf Kartoffelsalat, Serranoschinken, Ochsenschwanzsuppe oder Apfelstrudel mit Weineis: Das sind nur einige kulinarische Spezialitäten, die auf der Speisekarte des Mühlenrestaurants Molí des Torrent zu finden sind. Am Rande des Städtchens Santa Maria del Camí in der Inselmitte befindet sich das Restaurant in einer alten, aufwendig restaurierten Mühle. Der großangelegte Patio ist besonders im Sommer eine Zuflucht vor den hohen Temperaturen. Die deutschen Gastgeber Herta und Peter Himbert sind ein fester Bestandteil in der gastronomischen Szene auf Mallorca.
Vor 25 Jahren zog das Ehepaar nach Santa Maria und eröffnete das Molí des Torrent. Seither zählen vor allem zahlreiche deutsche Residenten zu seiner Kundschaft. Doch auch Touristen und Insulaner kehren regelmäßig in das Lokal ein. „Am 2. April 1999 haben wir hier die Tore eröffnet”, erinnert sich Peter Himbert lebhaft zurück.
Leichte mediterrane Küche kann der Gast hier genießen, berühmt ist die Mühle und ihr Chefkoch Peter Himbert aber für seine badischen und französischen Klassiker. Küchenchef Jochen Maier sorgt zudem für kulinarische Einflüsse aus der Schwäbischen Alb, kombiniert mit einer asiatischen Note. Seit 2011 steht der Koch im Molí des Torrent hinter dem Herd. In diesem Jahr hat Jochen Maier zudem die alleinige Führung in der Küche übernommen. Peter Himbert steht ihm aber weiterhin zur Seite. Zu den kulinarischen Höhepunkten zählen unter anderem eine klare Ochsenschwanzsuppe, Lamm, Seezunge und Gänseleber.
Seine Kochkünste gab Peter Himbert schließlich auch an den mallorquinischen Koch Antonio Amer Baqué weiter. Vor einigen Jahre hatte dieser in dem Mühlenrestaurant zunächst als Praktikant begonnen. Rund zwei Jahre lang war er ein fester Bestandteil des Küchenteams. „Gemeinsam mit unserem Küchenchef Jochen Maier waren wir das perfekte Trio und haben uns quasi die Bälle gegenseitig zugespielt”, erklärt Peter Himbert.
Da Toni Amer Erfahrungen im Ausland sammeln wollte und das Molí des Torrent im Dezember und Januar zwei Monate schließt, verhalf ihm der deutsche Gastronom zu einem Praktikum in dem Fünf-Sterne-Hotel Traube Tonbach in Baiersbronn. „Wir haben Toni dort auch besucht. Er ist für uns wie ein Sohn.” Dem jungen mallorquinischen Koch gefiel es unterdessen im Schwarzwald so gut, dass er dort auch langfristig bleiben wollte. „Mittlerweile spricht er sogar badisch”, erklärt Peter Himbert und lacht.
Schließlich arbeite Toni Amer in dem Restaurant Traube Tonbach rund sechs Jahre. Danach zog es den Mallorquiner in die Hauptstadt Berlin. Dort erkochte er einen Michelin-Stern und arbeite zeitweise in einem Drei-Sterne-Restaurant. Mittlerweile steht er als Souschef in dem Zwei-Sterne-Restaurant Facil, das sich im The Mandala Hotel am Potsdamer Platz befindet. „Ich mag die Gastronomie in Deutschland”, so Amer zu MM.
Anfang des Jahres hatte sich Toni Amer schließlich beim Wettbewerb „Koch des Jahres” beworben. Die Veranstaltung dient vielen jungen, ambitionierten Köchen als Karrieresprungbrett. Mit einem Drei-Gänge-Menü mussten die Teilnehmer die hochkarätig besetzte Jury begeistern. Die Vorgaben dafür waren ein Warenkorbwert von 16 Euro pro Person, Tatar in der Vorspeise, gefolgt von einer Hauptspeise mit Spanferkel und einem veganen und zuckerfreien Dessert. Diese Aufgabe hatte Toni Amer mit Bravour gemeistert und steht nun mit weiteren drei Köchen im Finale, das am 13. November im Kameha Grand in Bonn stattfindet. Die Finalisten werden dabei ein neues Menü kreieren und müssen damit erneut eine kritische, internationale Spitzenjury überzeugen. Und auch dann wird Peter Himbert vor Ort sein, um seinen einstigen Sprössling am Herd zu unterstützen.
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